https://www.pentaxians.de/

Kunststätte Bossard - ein Farbenrausch..
https://www.pentaxians.de/./40456504nx51499/urban-life-f19/kunststaette-bossard-ein-farbenrausch-t44936.html
Seite 1 von 1

Autor:  vordprefect [ Do 19. Aug 2021, 13:42 ]
Betreff des Beitrags:  Kunststätte Bossard - ein Farbenrausch..

Hi,

während unseres Urlaubs in der Lüneburger Heide machten wir einen Familienbesuch in Hamburg und auf dem Weg dahin war diese Kunststätte
mitten in der Landschaft: Kunststätte Bossard (bei Jesteburg). Ich hatte noch nie etwas davon gehört und leider war auch ein zentrales Gebäude, der "Kunsttempel" wegen Renovierung geschlossen. Die ganze Anlage und die Kunstwerke wurde von Johann Michael Bossard (1874-1950) und Frau sowie einem weiteren Schüler gestaltet. Bossard war Lehrer an der Hamburger Staatlichen Kunstgewerbeschule für Bildhauerei.

Erstmal ein paar Eindrücke und weiter unten ein paar Infos ;).

Uns begrüßen etliche Plastiken vor dem Gebäude und im Grünen:


#1


#2


#3

Hier können wir leider nicht rein - das ist der Zugang zum Kunsttempel, der gerade renoviert wird.


#4

Wir sind nun im Eddasaal, früher das Atelier des Künstlerehepaars - und damit ist auch das Thema - die nordische Mythologie und die Edda,
das in dieser "Zeit" um 1931 auch angesagt war.

Bemalte Fenster:


#5

"Smileys" gabs damals schon:


#6


#7

Einfach mal wirken lassen


#8


#9


#10


#11


#12

Detail der Tür im Hintergrund:


#13

Türe zum Ausgang:


#14

Außenansicht des Gebäudes:


#15

"Klostergarten" mit Skulptur


#16

Die Monolithen-Allee - heute Grabstätte des Künstlerehepaars


#17

Die in Gestalt eines Omegas gepflanzten Fichten sollen zu einem meditativen "Rund"gang einladen.


#18

Der umstrittenste Teil der ganzen Anlage ist dieses Mosaik aus dem Eddasaal:


#19

Warum?
Man hat die vier grauen Steine an den rechteckigen Fliesen extra eingefärbt, da sie eine Swastika (Hakenkreuz) darstellen sollen.
Dieses Mosaik wurde erst 2017 (!) zum Thema. Der Künstler soll die Nähe der Nazis gesucht haben, aber seine Vorstellungen und künstlerische Richtung paßten nicht in die "Denke" der Nazis.

Aus dem Flyer:
"Johann Bossard wählte Motive aus der nordischen Mythologie aus, um zu zeigen, dass sein Anliegen einer umfassenden Veränderung alle Menschen in Deutschland betreffen sollte. Bekanntlich bezog sich in dieser Zeit unter anderem auch die NSDAP auf Figuren der Edda. Johann Bossard sympathisierte bis 1934 mit Inhalten der NS-Ideologie, zog sich dann jedoch sehr stark zurück. Sein Verhältnis zum Nationalsozialismus wurde 2018 in einer Ausstellung aufgearbeitet."

Kommentar:
Im Moment wird wohl das Thema nochmal von einer externen Komission aufgearbeitet, da die vorige Expertise von der Kunsstiftung selbst vorgenommen wurde und mangelnde Unabhängigkeit vorgeworfen wurde. Hier geht es auch wieder ums Geld, da die Kunststätte Bossard mit einem Neubau erweitert werden sollte und diese Mittel wurden erstmal zurückgestellt.

Das Medienecho war ziemlich gewaltig, selbst die New York Times hat darüber berichtet.

Weitere Infos, wer mehr wissen will:
https://www.bossard.de/startseite.html

Autor:  caol1 [ Do 19. Aug 2021, 20:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kunststätte Bossard - ein Farbenrausch..

Hallo Volker,
sehr schöne Bilder. Was es so alles gibt...

..die 10 und die 12...

Seite 1 von 1 Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group
https://www.phpbb.com/