Hi Christian,
CortoMaltese hat geschrieben:
die Schärfe ist doch top! Soweit das an einem einzelnen Beispiel zu beurteilen ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass es noch viel schärfer werden könnte. Was war denn das für ein Film? Den größeren Schwachpunkt (der aber in LR zu beheben ist) sehe ich in der Belichtung bzw. der fehlenden Zeichnung in den Schatten...
Da ist in den Schatten tatsächlich noch deutlich mehr drin. Ich habe auch testweise ein paar andere Scans in Lightroom bearbeitet und war einigermaßen erfreut darüber, was da alles enthalten ist. Dass die Schatten bei diesem Bild einigermaßen dunkel sind, war eine rein geschmacksabhängige Entscheidung gestern Nacht. Es war auch spät und hauptsächlich ging es mir darum, herauszufinden, ob dieser Ansatz gut genug sein könnte. Sieht fast so aus. Vermutlich wäre ich mit dem Ergebnis eines teuren Labors nicht viel glücklicher und hätte dann nicht einmal RAW-Dateien.

Es müsste übrigens ein Kodak Ektachrome gewesen sein. ISO 200 oder 100. Kann ich gerade nicht sagen. Ich muss eh nochmal alles richtig ordentlich machen. Gestern testete ich zum Beispiel mit den Opalgläsern, von denen ich welche mit 3mm und 4mm Dicke habe. Zunächst hatte ich das 4mm-Teil eingesetzt, dann versuchte ich noch 2 aneinanderliegende 3mm-Gläser, um die Helligkeit etwas zu reduzieren, aber das hat vermutlich gar nicht allzu viel ausgemacht, außer dasszwischen den beiden Scheiben irgendwelcher Staub war, der auf den Scans nun auch zu sehen ist...

Ich werde wohl in Zukunft mit dem einen 4mm-Glas (Plexiglas) arbeiten. Das ist vom Handling her praktischer und ich muss mich nur um 2 Oberflächen statt um 4 kümmern, wenn es um Staub und sonstige Partikel geht.

CortoMaltese hat geschrieben:
Ich kann leider meinen Diaprojektor momentan nicht finden

so dass ich's nicht selber testen kann. Aber ich habe eben mal das M 28/3.5 und das M 50/1.4 jeweils mit Umkehrring auf die K-5II geschraubt und versucht ein Dia im Slide Copier abzufotografieren. Ergebnis:
28 mm Retro -> Abstand Bajonett-Dia ca. 10 cm; erfasste Fläche des Dias max. 17 %
50 mm Retro -> Abstand Bajonett-Dia ca. 16 cm; erfsstate Fläche des Dias max. 90 %
Abgesehen davon, dass das Scharfstellen nur durch varieren des Abstandes zwischen Kamera und Dia erfolgen kann, ergibt sich eine weitere Schwierigkeit daraus, dass der Schärfebereich winzig ist (auch abgeblendet vermutlich weniger als 1 mm) und damit das Fokussieren extrem schwierig wird. Das gilt vermutlich erst recht, wenn die Dias im Projektor abfotografiert werden, wo hinsichtlich ihrer Position ja eher ein großer Spielraum besteht.
Kannst ja mal berichten, wenn ich mal Zeit habe im Keller aufzuräumen, finde ich ja vielleicht auch wieder den Diaprojektor...
Da ich noch nie mit einem Retro-Adapter gearbeitet habe, weiß ich auch noch nichts über die Bedienung dieser Apparatur. Ich hätte angenommen, dass ich mit dem Fokusring des Objektivs auch da einige Einstellungen vornehmen kann. Aufgrund der riesigen Vergrößerung dürfte das aber bei dem Regelweg des Fokusrings tatsächlich kaum hilfreich sein.
Und ja, das Dia hat im Projektor zwangsweise etwas mehr Freiheit. Außerdem habe ich teilweise die ganz schmalen Rähmchen, die dann noch mehr hin und her wackeln können. Letztlich ist das noch ein offener Punkt, ob ich vor dem Abfotografieren jedes einzelnen Dias noch checken sollte, ob der Fokusindikator der Kamera leuchtet. Sollte ein Dia mal anders in den Schacht befördert worden sein, könnte es gleich etwas aus dem Fokus liegen. Höher als Blende 8 möchte ich ungern gehen, wodurch meine Schärfentiefe natürlich begrenzt ist. Hm, ist die mit dem 2x-Makrokonverter eigentlich doppelt so groß wie ohne? Solche theoretischen Dinge findet man im Netz nur schwer. Entweder geht es gleich ans Eingemachte mit komplizierten Formeln, oder es wird gar nicht darauf eingegangen.

Wenn die Retro-Adapter da sind, werde ich das mal ausprobieren, aber es klingt ja so, als wäre mein jetziges Setup eigentlich schon gut genug.
Vielen Dank fürs Feedback! Das hat mir sehr geholfen, die Qualität meiner Scan-Ergebnisse besser einzuschätzen.
Hi Ralf,
sir-fog hat geschrieben:
sicher dürfte die Abbildungsqualität ohne den Konverter noch etwas zu steigern sein, aber erwarte keine Wunder.
Was uns damals auf den Dias als sauscharf vorgekommen ist, würde heute beim Pixelpeepen alles in die Tonne wandern...

Das hat nichts mit dem Können zu tun, es ist halt durch die andere Betrachtungsweise damals nicht aufgefallen.
Und das, obwohl an die Dias sogar höhere Ansprüche gestellt wurden, da die ja recht groß projiziert werden - aber mal ehrlich, hast Du dann mit der Nase auf der Leinwand davorgestanden? - Das machst Du nämlich mit der 100%-Ansicht...

- Mach das doch mal mit einem Dia, dass Du im normalen Betrachtungsabstand, also am Projektor stehend, als scharf empfindest, geh' mal zur Leinwand und schau genau hin... Na? Na? Immer noch scharf? Bei mir nicht eines...

- Allerdings hatte ich damals auch nur eine vollmanuelle Kamera
Bei mir sind es gemischte Bilder: viele mit vollmanueller Kamera und dann später mit Autofokus (Canon EOS 300).
Du hast sicher Recht mit der Schärfe der Dias. Vor der Leinwand stehend ist die Schärfe sicher auch nicht großartig anders als abfotografiert mit meiner Methode. Man hat nur noch diesen subjektiven Schärfeeindruck von früher im Kopf.

Auch mit Autofokus hat man seinerzeit Fotos gemacht, die nicht perfekt scharf waren, auch schon mit dem Projektor nicht. Die 100%-Monitoransicht hat uns wirklich hypersensibel gemacht fürchte ich. Das Tolle ist ja auch, dass die abfotografierten Dias auf übliche Betrachtungsgröße gebracht sehr sehr ordentlich aussehen. Die einzige Frage ist tatsächlich, ob so ein Bild auf einem Ausdruck bestehen könnte, aber ehrlich gesagt habe ich da früher auch größere Abzüge von Bildern gemacht, die eine deutliche Körnung zeigten. Das ist dann Teil des Bildes und auch da sitzt man ja nicht mit der Nase direkt davor - es sei denn, man ist von der Pixelpolizei.
Dann muss ich nur noch herausfinden, wie ich am besten die Ausrichtung von Projektor und Kamera hinbekomme, aber da werde ich vermutlich einfach mit einem Faden arbeiten, den ich hinten am Projektor befestige und über die Objektivöffnung bis weit vor den Projektor spanne. Daran kann ich dann die Kamera gut genug ausrichten.
Das Beste an der Methode mit dem Diaprojektor ist, dass ich nach erledigter Ausrichtungs- und Einstellungsarbeit (Belichtung, Fokus) nur noch mit der Kabelfernbedienung zur Diaweiterschaltung in der einen und dem Kabelauslöser für die Kamera in der anderen Hand da sitze und abwechselnd drücken muss. Alle 50 Dias das Magazin wechseln und fertig. Dürfte im Vergleich zu Diascannern oder Diavorsätzen an der Kamera um Längen schneller gehen. Genau so, wie es sein soll.
