So, jetzt ist die Weiße wieder zusammengebaut.
Zum Justieren habe ich mir eine Messuhr geliehen. Mein Referenzmaß war die Filmauflage einer SFXn. Die sollte sehr genau 45,46mm betragen. Ich habe verschiedene Gehäuse durchprobiert, alle hatten mehr oder weniger große Abweichungen zwischen den vier Ecken des Bildfensters (oft im Bereich von 4/100; das Service-Manual zur K30 fordert +-0,01). Die SFXn hatte neben der SuperA das konstanteste Ergebnis, die beiden unterschieden sich aber um 0,02mm, vermutlich ist die eine am oberen und die andere am unteren Ende der Toleranz.
Da aufgrund des Verriegelungsstiftes und des AF-Mitnehmers das Bajonett nicht plan aufliegen würde, habe ich einen Retro-Adapter verwendet (und in dem Zuge auch einen Telekonverter dazwischen geschraubt, damit Prismenbuckel und Handgriff nicht im Weg sind). Dieser liegt dann mit der Gewindeseite plan auf der Unterlage. Selbstverständlich muss zwischen der Referenzmessung und der Justage der Vorbau mitwandern.
Der ganze Aufbau sieht dann so aus:

Glücklicherweise ließen sich die Schrauben aufgrund der Geometrie des Klebers den ursprünglichen Stellen zuordnen; auch der Drehwinkel ist rekonstruierbar, da der Kleber leichte Spuren auf dem Blech hinterlassen hat. Da eine Umdrehung der Schraube etwa einen Höhenunterschied von 0,15mm bedeutet, musste ich mithilfe der Uhr eigentlich nur in den richtigen Bereich kommen, den Rest kann man anhand der Spuren einstellen.


Der restliche Zusammenbau ist dann schnell gemacht.
waldi90 hat geschrieben:
Ein Blick auf die Spiegelsteuerung zeigt, dass die Zahnräder ein wenig aus dem Tritt sind:
[...]
In der Justageanleitung ist die Position des kleinen schwarzen Zahnrades minimal anders.
Ich hoffe damit den Fehler gefunden zu haben.
Ich bin mittlerweile überzeugt, das das nicht der Fehler war: Das kleine Zahnrad B6 hat im Gegensatz zu B7 und B8 keine weiteren Hebel oder Nocken auf der Rückseite, die Position dürfte damit egal sein. Die Markierung ist eigentlich nur der Einspritzpunkt vom Spritzgießen, wahrscheinlich soll der nur deshalb zu sehen sein, damit er auf der Rückseite das Getriebe nicht blockieren kann. Ich vermute eher, dass die Feder über dem Zahnrad B4 nicht richtig in den Schlitten des Blendensteuerungsmoduls gegriffen hat, nachweisen kann ich das allerdings nicht, weil ich vorher kein Foto davon gemacht habe.
Nun scheint die Blendensteuerung halbwegs zu funktionieren: Mit verschiedenen Blendenwerten bekomme ich unterschiedliche Schärfentiefe, soweit so gut. Allerdings hat es zwischendurch (nicht reproduzierbar) auch mal geklemmt: so ging zb im Liveview die Blende zunächst vollständig zu. Dann nach einigem hin und her funktionierte die Blende beim Einschalten des Liveviews normal. Erklären kann ich mir das nicht wirklich. Vielleicht läuft der Blendenmitnehmerschlitten nicht leicht genug auf seiner Führung? Zwischendurch hatte ich den Eindruck, dass er sich darauf verhakt. Außerdem sind die Bilder einer Blendenreihe (eine Blendenstufe zu, Zeit verdoppeln; f2,8-f22 durchprobieren) nicht gleich hell, zwischendurch gibt es Ausreisser (im Suchermodus)
Außerdem tut sich nun noch ein anderes Problem auf (ich weiß nicht ob es neu ist, habs vorher nicht getestet):
Der AF stottert. Ra-ta-ta-ta-ta-tang-ta-tang-tang. Jedes mal (natürlich nicht immer gleich lang). Und er trifft nicht. Auch im Liveview nicht, da funktioniert der AF nämlich gar nicht. Er fiept nur im gleichen Takt, wie er im Suchermodus gestottert hat.
Probehalber das 55-300 PLM dran gehängt, und oh Wunder: es fokussiert und trifft, alles wie es sein soll.
Wahrscheinlich muss ich diese K30 trotz Sensor-Justage-Erfolges nun doch abschreiben. Oder hat jemand einen Vorschlag, was da schief gelaufen sein könnte?
Übrigens hätte ich mir die Justage sparen können, wenn ich die Kamera nicht stumpf nach Service-Manual zerlegt hätte: Zwischen dem Verschlussmodul und dem Sensormodul sind nämlich keine Schrauben versteckt, an die man hätte dran kommen müssen. Die beiden Module hätten verbunden bleiben können
