Moin,
das Thema Weißabgleich ist ja nun sehr vielfältig und ich hab da auch schon viel mit experimentiert, es ist ja nun relativ wurscht, was man einstellt bei RAW, denn die Rohdaten enthalten ja keinerlei "WA-abhängige" endgültige Daten, sondern schlicht und ergreifend nur die Daten, wie man den WA eingestellt hat. Im Entwickler kann man dann ja alles noch ändern, nur im JPG bleibt der WA fixiert wie eingestellt.
Warum ich das hier schreibe - es ist das "Problem" mit dem automatischen Weißabgleich, der ja nun selten perfekt liegt. Das ständige Korrigieren nervt dann zeitweise etwas.
Mein Beispiel baut auf einem Photoshooting mit Model auf, wo ich echt recht genervt war wegen der Farben und Co. Um da einen vernünftigen Weißabgleich vor Ort zu messen gibt es mehrere Möglichkeiten. Die Graukarte, macht immer Sinn, fotografiert man einfach mit und im Entwickler macht man dann einen Automatischen WA auf die GRaukarte - geht schnell und ist präzise - hat nur einen enormen Nachteil, die Graukarte auf dem Foto sieht blöd aus. Einen Cube oder Farbtafeln etc. hab ich mir gespart - es musste etwas her, was besser passt.
Die Lösung:Der gemessene Weißabgleich mit der Kamera. Die K-5 hat die Möglichkeit den Weißabgleich zu messen (Seite 229), und das funktioniert sehr einfach. Man nutzt den Modus der WA Abgleichmessung der Kamera mit einem Weißabgleich-Objektivdeckel. Diese Deckel gibt es ab/um 10 Euro und der von JJC ist ausgesprochen gut verarbeitet und den gibt es in 77mm.
JJC WB-77 (bei der Amazone:ASIN: B003WWC94I)
... sieht dann so aus ->
Den Weißabgleich-Deckel aufstecken oder vor die Frontlinse halten, das Motiv, was man fotografieren will, anvisieren...
Dann geht es, wie beschrieben, über die Taste WB zum Auswahlmenue des Weißabgleichs und dann wählt man das Symbol
1 und danach einen der drei Speicherplätze
2 und dann drückt man einfach den Auslöser.
... sieht dann so aus ->
Es wird dabei kein Foto gespeichert, es wird ein Testfoto erstellt anhand dem ein Weißabgleich errechnet wird. Dann kann man das Testbild mit dem Messfeld
3 anpassen - ich ziehe das immer auf fast volle Größe - und somit hat man nicht nur den Vorteil, dass man mit dem Neutralweiß des Deckels einen Weißabgleich auf Weiß erstellt, man hat den weiteren Vorteil, dass die Farben des Motivs den Deckel leicht tönen bzw. einfärben und der Weißabgleich so auf einen recht gut passenden Mittelwert abgeglichen wird.
Man muss sich bei folgendem Bildchen vorstellen, dass eine diffuse weiße Fläche anstelle dem Schwarz hier im Display befindet. Danach könnte man das noch anhand des Testfotos, was nicht gespeichert wird, von Hand anpassen
4 , das tue ich allerdings bewusst nicht weil ich ja auf die Hintergrundfarben (durchscheinend) mit Weiß abgleichen will.
Somit wird der Schritt ausgelassen.
... sieht dann so aus ->
und
Danach nehme ich den Deckel ab und Fotografiere das Model in der Umgebung und Pose und der Weißabgleich passt echt perfekt. Wenn sich die Pose und Umgebung ändert einfach kurz die WB Taste drücken den Deckel draufhalten und Auslöser drücken - fertig - und weiter fotografieren.
Dieses System ist derart genial, dass es echt problemlos auch für andere Motive angewandt werden kann
Wie krass der Unterschied zwischen automatischem WA und dem von mir beschriebenen Verfahren ist kann man hier sehen:
... automatischer WA (AWB) mit K-5 ->
Blende: f/2.8
Belichtungszeit: 0.125s (1/8)
ISO: 100
Belichtungsabweichung: -0.30 EV
Belichtungsmessung: Matrix
Belichtung: Blendenpriorität (halbautomatisch)
Belichtungsmodus: manuell
Weißabgleich: auto... WA-Deckel-Weißabgleich mit K-5 ->
Blende: f/2.8
Belichtungszeit: 0.125s (1/8)
ISO: 100
Belichtungsabweichung: -0.30 EV
Belichtungsmessung: Matrix
Belichtung: Blendenpriorität (halbautomatisch)
Belichtungsmodus: manuell
Weißabgleich: manuellVielleicht ist das ja interessant für den einen oder die andere
Falls Interesse an den Details des Deckels von JJC besteht - hier mal zwei Nahaufnahmen dazu: