Moin,
tja, und schon haben wir das Problem - sorry Leute, Schnee ist nicht weiß, Schnee IST blau. Naja, leicht bläulich weiß halt.
Zum einen eben die Reflektion des Himmels, aber nicht nur. Wasser absorbiert sehr schnell die Rotanteile des Lichtes und das reflektierte Licht ist dann eben blaulastig. Das ist der Grund, warum das Meer (zumindest da, wo keine Schleppnetzfischerei in Küstennähe stattfindet...

) so schön blau ist - nicht der Himmel.
Naja und Schnee ist nun mal auch nur Wasser.
Daß unser Gehirn den Schnee als "Schneeweiß" empfindet liegt eben genau an diesem verstärkten Blauanteil. Reines Weiß ist wegen der Farbe unseres Sternes eigentlich immer ein klein wenig gelblich. Durch den Blaustich macht unser Gehirn dann ein besonders reines Weiß daraus. (der Weißmacher in Waschmitteln reflektiert übrigens auch verstärkt Blau, da wird das ausgenutzt.)
Der Sensor wiederum bildet eben das ab, was er sieht. Dadurch sehen wir dann den Blauanteil im Schnee, den unser Gehirn sonst rausrechnet und das erscheint uns dann unnatürlich.
Der Weißabgleich hat nun das Problem, daß er entweder den Schnee weiß macht, aber alles andere dann rot wird - oder sich auf das Umfeld ausrichtet, nur dann mit blauem Schnee.
Zu lösen ist das eigentlich nur, wenn man den Schnee und den Rest getrennt für sich abgleicht.
(Die folgende Beurteilung meinerseits ist auf Basis meines nicht farbgeeichten Bildschirmes, der aber in den Farben recht neutral und stark runtergeregelt ist. Unbearbeitete Bilder aus meiner Kamera erscheinen mir überwiegend passend, am Farbabgleich mache ich nur selten was - aber die Bilder vom Diego können natürlich woanders durchaus anders rüberkommen. Der letzte Kalibrierungsversuch hatte aber zu sehr merkwürdigen Farben geführt, die ich überhaupt nicht mochte...)
Die ersten beiden vom Diego empfinde ich z.B. als viel zu gelblich.
Bei den Hundebildern im Schatten ist das erste tatsächlich schon sehr blau - da leiden sogar schon die Hunde drunter. Aber Schatten hat ja auch eine deutlich höhere Farbtemperatur. Da kann man gerne was dran machen.
Das zweite neigt aber schon zum vergrauen und das dritte ist eindeutig gelblich.
Bei den Sonnenbildern finde ich das erste am besten. Das zweite hat schon einen Gelbstich und das dritte ist schon sehr rot wobei der Schnee im Schatten zunehmend vergraut.
Also für mich ist danach die Wolkeneinstellung nicht pauschal zu empfehlen. Da hilft dann nur eine Einzelanpassung bei jedem Bild über die Farbtemperatur mit gleichzeitiger Anpassung des Farbtones. Am besten sogar nur partiell angewendet.
Letztlich ist das ganze doch eine Frage des persönlichen Empfindens. Der eine findet blauen Schnee abscheulich, der andere mag gerade den leichten Blaustich. Da können wir vermutlich ewig drüber streiten.
Oder wir machen nur noch S/W-Bilder vom Schnee...
Da ich durchaus auch mit eigenen Augen den Schnee recht oft bläulich sehe - seit der Staroperation sogar noch mehr, finde ich einen leichten Blaustich jetzt eher normal.
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es grüßt das ausgewanderte Nordlicht aus Werder (Havel)/Kemnitz
Ralf
