Amazon ist immer eine schlechte Wahl, egal ob man dort kaufen oder sich nur informieren will. Ich möchte gar nicht auf mangelnde Steuern und Behandlung der Mitarbeiter eingehen, auch nicht auf meine eigenen jahrelangen Erfahrungen als Buchautor, sondern auf etwas Fotospezifisches. Wir sind ja ein Fotoforum.
Schauen wir uns also mal ein paar Pentaxprodukte bei Amazon an. Zur Auswahl vielleicht 4 Zooms, sicher nicht die schlechtesten im Pentaxportfolio:
Fangen wir mit dem 11-18er an: Sieht ja mit 5 Sternebewertungen und einer Durchschnittsnote von 4,7 nicht so schlecht aus. Klickt auf die 5 Sternebewertungen und ihr kommt nach unten. Was sieht man? Nur 2 begeisterte Kundenrezensionen, beide mit 5 Sternen bewertet. Und der Rest? Klicken wir also mal auf die 4-Sternebewertungen. Was kommt? Die Info: "Leider stimmen keine Rezensionen mit ihrer derzeitiger Auswahl überein." Jeder, der ein Konto bei Amazon hat (ich muss das leider), kann ja mal probieren, eine Sternebewertung ohne Kundenrezension abzugeben. Bei meinem Konto geht das nicht. Oder ich bin zu dumm. Oder geht das nur bei tatsächlich gekauften Produkten?
Offiziell heißt es, dass Amazon das tatsächlich existierende Problem der Fakerezensionen bekämpfen will. Dazu wurden die sogenannten Sternebewertungen ohne Text-Rezension oder Ein-Klick-Bewertungen eingeführt (also das, was bei mir nicht funktioniert). Klingt ja erst einmal wie ein Dienst am Verbraucher.
Wer Lust und Zeit hat, kann das Spiel ja mal bei den anderen Objektiven wiederholen, dort wird es noch wesentlich schlimmer. Das 20-40er ist überhäuft mit 1- und 2-Sternebewertungen ohne Text-Rezension. Das sollen tatsächliche Kundenbewertungen sein? Massenhaft 20-40er Gurken bekommen? Alle so unzufrieden mit dem Objektiv? Mit dem 24-70er sind auch 15 % höchst unzufrieden? Oder vielleicht doch kein Dienst am Verbraucher?
Ich glaube schon, gefakte von tatsächlichen Rezensionen unterscheiden zu können und halte die Pentaxrezensionen alle für wahre Bewertungen, wenn ich nicht eine Fakerezension überlesen habe. Wie kommt es also, dass die Rezensenten so zufrieden sind und die Ein-Klick-Bewerter so unzufrieden?
Ein Problem übrigens, das weit über Einkäufe bei Amazon hinausgeht. Viele, die sich für ein Buch, eine Kameramarke oder wofür auch immer interessieren, informieren sich über die Bewertungen bei Amazon, auch wenn sie dann woanders kaufen.