Seit einiger Zeit habe ich hier ein Sigma 70-200mm, dass ich mir für die kommende Pentax-FF zugelegt habe. Das Glas ist optisch sehr gut (Schärfe etc.). Was mich stört, dass sind die Farben. Alle Sigma Gläser, an die ich mich erinnern kann (dazu zählte in gewisser Weise auch das 18-35mm, dass ich hier mal für 3 Monate hatte), haben im Vergleich zu den mir vertrauten Pentaxgläsern einen (spürbar) kühleren Farbeindruck hinterlassen.

Mich würde interessieren, wie ihr damit umgeht, so es Euch denn aufgefallen ist bzw. stört. Habt ihr einen Workflow entwickelt, sprich, im Nachhinein einfach an den Reglern drehen, wo's zu sehr ins Gewicht fällt (ist ja wohl auch abhängig von den Motiven).

Ich bin auch etwas unsicher, ob man einfach und ohne Aufwand "Pentaxfarben" im Nachhinein per EBV erzeugen kann oder ob das immer eine Gratwanderung sein wird? Ich habe keine Lust jedes mal nachzuschrauben und am Ende vielleicht nie das Ergebnis zu bekommen, das ich mir vorgestellt habe.

Vielleicht ist das mit den "Pentaxfarben" aber auch nur eine übersteigerte Einbildung von mir? Ich hänge mal vier Bilder von heute an, wo's mir wieder sehr bewusst geworden ist. Natürlich habe ich keine Vergleichsbilder, sagen wir mal mit dem 50-135mm von der gleichen Situation, so dass ich Einbildung in diesem Fall nicht total ausschließen kann.

Aber wann immer ich das 70-200er Sigma und das Pentax 50-135mm direkt nacheinander benutzt habe, ist mir der Unterschied im Nachhinein beim Betrachten der Bilder sofort aufgefallen. Ich würde also Einbildung fast ausschließen wollen .
Was aber natürlich auch klar ist: Die hier gezeigten Bilder sind relativ kurz vor Sonnenuntergang entstanden, warmes Licht war da nicht mehr....

Bei den wenigen Tamron-Gläsern, die ich hatte, ist mir das übrigens noch nicht aufgefallen. Im Gegenteil, ich mag z.B. die Farben meines 28-75mm Tamron. Vielleicht ist das Tamron 70-200mm da ähnlich anzusiedeln? Also vergleichsweise wärmere/harmonischere Farben?

Das Problem ist und bleibt hier die Frage nach der Alternative. Das Tamron 70-200mm ist langsam und das Pentax 70-200 (neu) teuer und vor allem schwer/groß!

Deshalb denke ich wieder intensiver über das 80-200mm nach. Das ist aber auch schwer und vor allem nur Gebraucht zu bekommen (ohne Reparaturmöglichkeit im Falle des Falles)...

Oder die Sigmafarben doch mit EVB so "hinbiegen", dass es passt? Gibt's hierzu Erfahrungen?

(Oder, Tendenz derzeit, den langsamen AF des Tamrons in Kauf nehmen und dafür schönere Hauttöne bekommen?).


Datum: 2015-04-06
Uhrzeit: 18:11:36
Blende: F/4.5
Belichtungsdauer: 1/80s
Brennweite: 93mm
KB-Format entsprechend: 139mm
ISO: 160
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax, PENTAX K-5 II S


Datum: 2015-04-06
Uhrzeit: 18:08:56
Blende: F/4
Belichtungsdauer: 1/100s
Brennweite: 135mm
KB-Format entsprechend: 202mm
ISO: 400
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax, PENTAX K-5 II S


Datum: 2015-04-06
Uhrzeit: 18:09:37
Blende: F/3.5
Belichtungsdauer: 1/125s
Brennweite: 200mm
KB-Format entsprechend: 300mm
ISO: 500
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax, PENTAX K-5 II S


Datum: 2015-04-06
Uhrzeit: 18:11:31
Blende: F/4.5
Belichtungsdauer: 1/100s
Brennweite: 128mm
KB-Format entsprechend: 192mm
ISO: 250
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax, PENTAX K-5 II S

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Ich habe zwar kein Sigmaglas, finde die Farben an meinem Monitor aber jetzt nicht schlecht, ganz kleinen Tick wärmer würde ichs aber schon noch machen. In Lightroom einfach den Regler ein ganz kleinen Ticken nach rechts. Stören würde mich das nicht. Wenn es zb. immer der selbe abstand zum Pentaxobjektiv sein sollte, lässt sich da in Lightroom wunderbar ein Preset einrichten. Beim Import kannst du das Preset einstellen und es wird immer angewendet. Ansonsten hilft wohl nur: Pentaxoptiken benutzen oder sich dran gewöhnen

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"The great truth is there isn't one
And it only gets worse since that conclusion"
Mgła

Danke Dir fürs Feedback! Vielleicht ist es auch nur ein subjektives Empfinden und es gibt gar keine "Sigma-Farben" etc.
Vielleicht spielen andere Kriterien wie z.B. Der Weißabgleich eine wichtigere Rolle.

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nein... ich hab die gleichen erfahrungen gemacht....
Obwohl etwas langsamer ziehe ich inzwischen das 80-200 Pentax der Farben und der Klaheit dem Sigma 70-200 vor....
Es gibt nur noch eine kurze Schonfrist in Sachen Sport....

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„quidquid agis, prudenter agas et respice finem .”


„Ich habe mich nie gefragt was ich da tue, es sagt mir selbst was ich zu tun habe. Die Fotos machten sich selbst mit meiner Hilfe.”
R. Bernhard
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Grundsätzlich kann man natürlich die Farbgebung in die Kriterien bei der Objektivwahl mit aufnehmen und höher gewichten als andere Dinge, wenn man will.
Wenn man aber erst mal Geld ausgegeben hat, ist wohl etwas anderes naheliegender.

Alle Farben werden per Software berechnet und Nutzer von Rawtherapee und Lightroom haben über die nutzerspezifisch gestaltbaren "Kameraprofile" ja vollen Zugang zur Farbdarstellung. Da kann man (hinreichend Liebe zum Detail und Gestaltungswillen vorausgesetzt) alles nach Gusto bauen.
Die Kameraprofile sind weitaus mächtiger als viele denken.

Ich persönlich habe z.B. Profile für die stärkeren 3.0-ND-Filter hinterlegt, weil auch diese sonst die Farben beeinflussen können.

Daher: Kauf Dir einmal eine Farbtafel und lege Dir mit dem DNG-Profile Editor gute Kameraprofile an (unbedingt basierend auf zwei Lichttemperaturen). Mit persönlichen "Rezepten" kannst Du dann rumspielen, bis alles so ausschaut, wie Du es magst.

Das ist nichts, wo es für faule "out-of-the-box" perfekte Lösungen gibt. Wenn man es aber mal hingebogen hat, braucht man aber nur für eine bestimmte Situation das richtige Profil zu wählen, das ist dann ein Klick für alle Fotos z.B. mit einem Objektiv.

Gut, ich hab' an Sigma nur das 120-400 und damit fotografiere ich selten Menschen - aber ja, auch da bissi Richtung kühl. Leichte Anpassung in der Nachbearbeitung und gut is...

Deine Erkenntnis und die im "ich erkenne deine Linse" gehören sicher zusammen.
Ich sehe es genauso, da ist noch etwas zwischen den Pixeln ...
Manchmal passt es für das Motiv und manchmal behilft man sich über die Filme oder den WB.
Und manchmal wird auch probiert den CCD- Sensor mit den aktuellen CMOS zu immitieren.
Schön, wenn es genug user-Einstellungen gibt. Ein Grund, warum ich noch keine k3 habe.
Und natürlich ein Grund, warum sich fast nur noch Pentax-Linsen bei mir anfinden.
Aber auch zwischen der FA und DA Serie finden sich Unterschiede.
Unendliche Weiten ...

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Gruessilies Mika PENTAX _ - ich <3 es - _ (ツ)

Vielen Dank Euch für Euere Einschätzungen! Da war ja vieles dabei!
Ich werde das mal weiter beobachten, weiter damit fotografieren und dann entscheiden. Grundsätzlich behagt mir die Vorstellung nicht, oft "grundlegend" nacharbeiten zu müssen.
Witzigerweise habe ich bei meiner Recherche im Netz jetzt auch ältere Beiträge gefunden, die behaupten, Sigma hätte mehr Rotanteil im Bild und die Bilder seien deshalb wärmer. Tamron sei für die "Kälte" sprich Blautöne bekannt. Gut, die Beiträge waren ca. 5 Jahre alt, vielleicht hat sich das geändert, zumindest deckt es sich nicht mit meinen Beobachtungen (und der der Mutdiskutanten hier). Kann auch sein, dass das je nach Objektiv unterschiedlich ist.

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Nahmd,

mir ist bei meinen Sigma-Linsen auch eine andere Farbgebung aufgefallen als bei ihren Pentax-Pendants. Besonders auffällig sind für mich die Grüntone sowohl beim 17-50/2.8 als auch beim 50-150/2.8. Das grün wirkt hier teilweise sehr kräftig bis teilweise übersättigt.
Ich hab bisher aber keine "Standardvorgehensweise" zur Behandlung der betroffenen Bilder, meistens stören mich die anderen Farben nicht wirklich und nur wenns zu unnatürlich wirkt mach ich was dran.
Da ich meistens während einer Serie die Linse selten wechsle und damit die direkte Gegenüberstellung nur selten ins Auge fällt, fällt das nicht so sehr ins Gewicht.

Gruß René

Ich habe ähnlich Bilder bei denen ich mit den Hauttönen unzufrieden bin- und ich habe nur Pentaxobjektive. Gerade Hauttöne können ziemlich tückisch sein, zu rot, zu grün, zu blass...oftmals entsättigte ich die Farben wie mir der User chti es mal empfohlen hat.

Ich will ja nicht bestreiten dass es definitiv Unterschiede in der Farbwiedergabe bei unterschiedlichen Herstellern gibt ,allein schon aufgrund der unterschiedlichen Vergütung.

Allerdings würde ich den Einfluss des Objektives bei den gezeigten Bildern nicht überbewerten, immerhin sind die Bilder in der Dämmerung bei wahrscheinlich bewölkten Himmel aufgenommen...