klabö hat geschrieben:
Sehr, sehr schön! Freue mich auf die Fortsetzung.
Btw: Tolle Werbung für das 16-85! Da werde ich schon wieder nachdenklich...
Die Fortsetzung zum freuen. An den Farben hab ich ganz schön gekämpft, die in Lightroom so hinzubekommen.
Bitte gebt Bescheid, wenn es irgendwie komisch aussieht.
Am besten probierst du das Objektiv mal aus. Zurückgeben kannst du es immer noch.
Bei meinem komm ich manchmal ins zweifeln. Manchmal wollen einfach keine scharfen Bilder gelingen, dann aber wiederum alles astrein. Liegt bestimmt an der Person hinter der Kamera.
Schluchtensteig Etappe 3: Schattenmühle - Lenzkirch - Altglashütten (24. Oktober)Die
liegt etwas abseits der Ortschaften, mitten im Wald direkt an der Wutach.
Tagsüber ist es in der Schlucht schon herrlich ruhig gewesen. Nachts ist es dann absolut still ringsum. Kein Autolärm, keine Lampe, die durchs Zimmerfenster scheint, nichts was nervt!
Wie ein Großteil der Wutachschlucht ist an der Schattenmühle handyfreie Zone, es gibt also auch kein Internet. Schlecht für evtl. Reiseplanung und erst recht problematisch im Notfall.
Zum Frühstück ist außer mir noch eine 5er Gruppe Schweizer anwesend. Alle bereits (oder immer noch?) in Wanderklamotten. Sie machen sich relativ zeitig auf den Weg.
Morgen werde ich sie am Feldsee unterhalb des Feldberges wiedertreffen.
Dann kommen noch 2 Herren hinzu, mit denen ich gestern nach dem Frühstück in Blumberg kurz geschwatzt hatte. Sie sind auch auf dem Schluchtensteig unterwegs.
Außer ihnen sind mir noch keine anderen "Langstreckenläufer" begegnet.
Wieder mit einem Lunchpaket ausstaffiert (gabs fertig im Rahmen der Vollpension; OK, hätte ruhig etwas mehr drin sein können

) , ist kurz nach 9 Uhr Aufbruch.
Draußen unterhalte ich mich noch kurz mit den beiden Wanderern. Sie wollen nur einen Teil des Steiges gehen und hatten dafür 3-4 Tage eingeplant. Etwas mitleidig schaue ich auf den Schuh des einen Herrn.
Der Fußteil ist dick mit Klebeband umwickelt. Gestern ist die Sohle abgegangen, und nach langer Suche nach einem Schuhreparaturgeschäft war das die Notlösung vom Fachmann.
Na, dann war's das bestimmt mit der Wandertour.
Der Weg heute ist die schwerste und für mich längste Etappe des Schluchtensteiges. An die normalen 18 km muß ich noch etwa 10 km anhängen für den Abstecher zum Feldberg morgen. Schon beim Start weiß ich, daß ich erst im Dunkeln ankommen werde.
Von der Schattenmühle geht es gleich steil in den Wald hinauf. Irgendwann verläßt der Schluchtensteig zum ersten mal seit langem die enge Wutach-Schlucht in der Nähe des
ehemaligen Göschweiler Schwimmbades.
Der Blick schweift über die weite Landschaft, bevor es wieder hinab in den Wald geht. Kurz darauf ist das
Räuberschlössle erreicht, auf einem Felsen 80 m über der Wutach.
Der Weg schlängelt sich mal direkt unten am Fluß und später wieder hoch oben am Hang entlang. Viele Male geht es auf schmalem Pfad steil bergauf und bergab. So kommen schon im ersten Stück ordentlich Höhenmeter zusammen.
Die
Stallegger Brücke,
Stallegger Tanne (280 Jahre, über 50 Meter groß) und das
sind weitere Sehenswürdigkeiten links und rechts vom Weg.
An der
Rötenbachmündung ist es Zeit für eine kurze Pause. Bevor der Schluchtensteig an der
Haslachmündung die Wutach verläßt, geht es wie gehabt auf einem schmalen Pfad über Wurzeln, Steine und schmierigs Herbstlaub. Immer schön auf und ab. Etwas Vorsicht kann nicht schaden, sonst liegt man ganz schnell irgendwo im Dreck.
Ein letztes Mal wird die
Wutach an der
Haslachmündung überquert. Ab dort heißt der Fluß nun
Gutach.
Durch die
Haslachklamm klettert der Weg über den imposanten
Rechenfelsen und weiter rauf zum
Hölllochfelsen.
Noch ein kurzer steiler Anstieg und man ist endgültig raus aus der Schlucht. Jetzt nach 3 Tagen Schluchtwandern erscheint mir das wie eine Befreiung.
Bald darauf ist
Lenzkirch erreicht. Hier wäre nach 13 km das erste Mal eine Einkehrmöglichkeit. Einen Stadtbummel muß ich mir verkneifen. Für ist mich ist gerade mal Halbzeit heute.
Auf einer Anhöhe oberhalb der Stadt mache ich eine wohlverdiente Pause, bevor es gleich noch weiter hoch in den Wald zum
Schwendetal geht.
Und es ist nochmal ordentlich warm geworden. Meine Wasservorräte schwinden langsam, am nächsten (sauberen) Bächlein muß ich nachfüllen.
Einmal noch über'n Berg und ich bin in
Oberfischbach, das "ofizielle Etappenziel". Jetzt ist es gerade mal nachmittags um 4, also eigentlich noch viel zu früh für ein Etappen-Ende.
Vom Ort aus, wie soll es auch anders sein, geht der Weg wiederum steil hinauf in den Wald. Am
Bildstein (1134 m) ist der der höchste Punkt des Tages erreicht.
Was für eine Aussicht! Unten liegt einem der
Schluchsee zu Füßen, in der Ferne grüßen die
Alpen und in die andere Richtung kann ich einen Blick zum
Feldberg erhaschen.
Aha, so heißt die Ortschaft unten am Schluchsee, bietet ein großes Luxushotel und Segelclub. Das schaue ich mir zumindest von außen an, und weiß, daß es nicht so mein Fall wäre. Viel zu vornehm.
Es ist kurz vor 6, als mein Telefon klingelt. Wer mag das sein? Die nette Wirtin meiner heutigen Etappenunterkunft erkundigt sich, wo ich denn bleibe. Um sieben bin ich da, antworte ich.
Da hab ich mir ja noch ganz schön was vorgenommen als "Endspurt" die letzten 4 km. Als sie mir eine Umleitung wegen der gesperrten Straße erklären will, kann ich das Gespräch freundlich abkürzen.
Bin ja zu Fuß und daher flexibel, was die Streckenwahl angeht.
Immer neben der Bahnstrecke her geht es erstmal recht eintönig Richtung Altglashütten. Dort komme ich zu einem weiteren "Highlight", dem Windgfällweiher, einem kleinem See.
Es ist schon nach Sonnenuntergang, aber der Himmel über dem See erstrahlt nochmal in einer einzigartigen Lichtstimmung.
Mittlerweile ist es dunkel, gleich bin ich am heutigen Ziel. Die Taschenlampe ist schnell aus dem Rucksack gekramt. Nur noch einmal in den Wald, um den Berg rum und ich kann die Lichter von
Altglashütten sehen. Das dumme ist nur, der Waldweg ist durch die letzten Fortsarbeiten hier regelrecht umgepflügt. Ich muß über halbmetertiefe Schlammgräben balancieren und aufpassen, daß ich nicht irgendwo in den Matsch trete.
Genau um 7 stehe ich in Altglashütten vorm Rathaus. Die letzten 10 Minuten muß ich nochmal steil den Weg rauf zum heutigen Hotel. Ich freue mich schon, die Wanderstiefel loszuwerden und im Hotel gemütlich zu speisen. Doch daraus wird leider nichts. Die Hotelküche hat heute Ruhetag. So muß ich nach einer erfrischenden Dusche nochmal in den Ort runterstiefeln und zum Schluß dann auch wieder ein letztes Mal steil den Berg hinauf zur Unterkunft zurück.
Als ich den Rucksack auspacke, sehe ich an einer Seitentasche den Reißverschluß offen stehen.
Dort steckt normalerweise das Akku-Ladegerät drin. Hab ich den Reißverschluß am Morgen etwa offen gelassen?
Nach dem ersten Schreck finde ich alle Utensilien an ihrem gewohnten Platz. Es ist zum Glück nichts verloren gegangen. Anscheinend bin ich den ganzen Tag so rumspaziert.
Nun reicht's aber für heute.
Die Bilder werd' ich Stück für Stück nachlegen. Es sind (zu?) viele geworden.
Zusammenfassung Etappe 3: Schattenmühle - Altglashütten
Strecke: 29 km / Zeit: 9:0 h/ Höhenmeter: 850 m
#131 - von der Wutachbrücke an der Schattenmühle.
#132 - Das erste steile Stück ab der Schattenmühle liegt hinter mir. Jetzt wird's wieder eine Spazierweg.
#133 - nebelverhangene Landschaft oberhalb der Wutachschlucht beim ehemaligen Göschweiler Schwimmbad
#134 - Gebäudedach am ehemaligen Schwimmbad
#135 - Schwimmbecken am ehemaligen Bad. Leider nicht zugänglich, deshalb Blick durch den Zaun.
#136 - Auf dem Weg zur Schlucht glitzern die Tautropfen im Gras.
#137 - Herbst.
#138 - Das liegt auch bald unten.
#139 - Moos auf den Bäumen.
#140 - Waldweg zum Räuberschlößle im Gegenlicht.
#141 - Liegt da ein Hirsch begraben?
#142 - Gelbe Blätter, dunkel eingerahmt.
#143 - Am Räuberschlößle.
#144 - Über Stock und Stein.
#145 - Wald-Klee, beleuchtet.
#146 - Licht und Schatten, schwere Foto-Aufgabe

#147 - Stallegger Brücke, fast noch schwerer abzulichten. Vordergrund fast schwarz, die Bäume hinten von der Sonne angeleuchtet.
#148 - Stallegger Kraftwerk.
#149 - Wildwasser unterhalb des Kraftwerk-Stausees.
#150 - Hier wird die Wutach zur Stromgewinnung aufgestaut.
#151 - Alles im Fluß.
#152 - Bequemer Pfad.
#153 - An der Rötenbachmündung.
#154 - Rötenbachmündung.
#155 - Herbstpilze, sieht aus wie eine Graukappe, kennt sich da jemand besser aus?
#156 - Wegabschnitt direkt am Fluß, hier scheinen einige Angler ihrem Hobby nachzugehen. Das nasse Wurzelwerk rechts ist der Steig.
#157 - gekappte Tanne.
#158 - Tannenstumpf als Pilzheimat, sind das Stockschwämmchen (?)
#159 - keinen Schritt weiter.
#160 - spargelgrüner Schachtelhalm.
#161 - Brücke an der Haslachmündung.
... Fortsetzung folgt.