Zug fahren ist in Japan eine Wohltat.
Die Züge sind sehr sauber und vor allem still. Es wird nicht telefoniert oder laut geredet. Dafür gibt es extra Telefonkabinen und auch Raucherräumchen (ein Bild kommt später noch dazu).
Auch U-Bahn und Straßenbahn fahren ist sehr angenehm, pünktlich und sauber. Wir sind einmal mit der U-Bahn in Tokio von Start bis Endstation gefahren und sowohl am Startpunkt als auch am Endpunkt (so nach 45 min.) wurde der Zug geputzt (wobei es nichts zu putzen gab, gemacht wurde es trotzdem). Auch in anderen Zügen oder Straßenbahnen kam immer mal wieder Personal mit einem Staubwedel rein und hat alles abgestaubt und Griffe etc. gereinigt. Alles sehr Serviceorierntiert.
Das liegt auch daran, das in Japan eine sehr hohe Arbeitsquote ist. Die Regierung hat daraufhin sehr viele neue Stellen geschaffen um den Menschen arbeit zu geben und sie zu beschäftige. Viel verdienen sie dabei wohl nicht, aber haben was zu tun. So gab es an jeder größeren Kreuzung trotz Ampel Hilfspolizisten die einen bei Grün über die Straße geleitet haben. Im Supermarkt stand ein "Wachmann" an der Tür der die abgestellten Fahrräder alle 2 min. exakt gerade in die Ständer gestellt hat (und die schon stehenden noch exakter ausgerichtet hat).
In den Aufzügen gab es Menschen, die für dich den Knopf gedrückt haben und erzählt haben was es auf welcher Etage gibt.
Alles sehr sehr Serviceorientiert halt.
Auch wenn wir mal den Weg nicht wussten, kurz auf die Karte geguckt oder fragend auf den U-Bahnplan geschaut, schon wurden wir angesprochen ob wir Hilfe brauchen.
Sehr sehr zuvorkommend diese Freundlichkeit.
Zum Thema Essen:
Ich bin Vegetarier und das hat es für mich sehr schwer gemacht. In Japan stehen fast nie englische Beschreibungen auf den Produkten. Vegetarisch heißt in Japan auch nur "ohne Fleisch" und das auch nicht immer. Hühnchen war z.B. "kein Fleisch" und wurde als vegetarisch angesehen. Auch wen man gesagt hat "nichts vom Tier"... dann gabs kein Fleisch, sondern Fisch, weil Fisch ja kein Fleisch oder Tier ist sondern halt Fisch... und Fisch ist ja jeder.
Der Umstand war mir jedoch von vorherigen Besuchen schon bekannt. Jedoch waren wir diesmal alleine unterwegs und hatten keinen Übersetzer dabei, was es halt verkompliziert hat.
In Kyoto war es als Vegetarier kein Problem. Dort wurde recht gut englisch gesprochen und es standen auch oft englische Begriffe auf den Produkten. I.d.R. waren wir immer in 24/7 Supermärkten einkaufen (Family Mart oder 7 Eleven), dort hat man sich halt an den Bildern orientiert wenn die Verpackungen nicht transparent waren. Ich hab meistens dann vegetarische Onigiri (sehr lecker) oder Eis gegessen; und meine Frau hat munter alles probiert was für sie interessant aussah.
In Hakone wurde es schwieriger. Da wurde zwar gut englisch gesprochen, aber es gab kaum Supermärkte, so dass in der Zeit mein extra für diesen Fall aus DE mitgeführter "Notfallvorrat" an Süßigkeiten hinhalten musste.
In Tokio war es dann am schwersten, da die Supermärkte meist schon früh leer gekauft waren (insbesondere mit Sachen wo ich wusste das sie vegetarisch sind), so dass ich an manchen Tagen nur Eis (am liebsten Kakigori - sehr lecker
) zum essen gefunden habe, und an manchen Tagen hab ich halt nichts gegessen (hab aber genug Vorrat auf den Rippen dabei gehabt
))
In den 14 Tagen hab ich insgesamt 5 Kilo abgenommen (waren aber natürlich auch jeden Tag 12 oder mehr Stunden in Bewegung, sprich war nicht nur das Essen).
Meine Frau als nicht Vegetarierin hat einfach alles mal probiert wo sie Lust drauf hatte und hat 2 Kg abgenommen.
Grundsätzlich war noch auffällige, dass die Kommunikation in Tokio am schwierigsten war und in Hakone (kleines Kaff) am einfachsten und in Kyoto ok. Sprich sehr anders als wir es erwartet haben.
So gab es in Tokio in der U-Bahn/Zug/Bus oft keine englische Ansage oder Beschriftung, während es diese auf dem Land gab.
Warum das so ist, fragen wir uns heute noch.
#24 - Burg Nijō in Kyoto
#25 - Burg Nijō in Kyoto
#26 - Garten der Burg Nijō in Kyoto
#27 - Karte eines kleinen U-Bahnhofes; manchmal hat es etwas gedauert bis man sich orientiert hat.
#28 - Togetsukyo-Brücke in Arashiyama, Kyoto
#29 - Arashiyama Affenpark Iwatayama
#30 - Arashiyama Affenpark Iwatayama
#31 - Arashiyama Affenpark Iwatayama
#32 - Arashiyama Affenpark Iwatayama
#33- Arashiyama Affenpark Iwatayama
#34 - Arashiyama Affenpark Iwatayama - wunderbar vielfältige Baumlandschaften
#35 - Arashiyama Affenpark Iwatayama. In diesem Park waren die Menschen im Käfig, nicht die Affen. Wer einen Affen füttern wollte, konnte dies mit obst durch die Stäbe nach draußen machen.
Sprich der Mensch war der eingesperrte und die Affen waren draußen frei!
#36 - Katsura River
#37 - Togetsukyo-Brücke, Kyoto
#38 - Arashiyama, Kyoto
#39 - Arashiyama, Kyoto
#40 - Arashiyama, Kyoto - Japaner lieben scheinbar Gleise. Wir haben ständig Leute gesehen die auf Gleisen Fotos gemacht haben
#41 - Japaner sind so gut wie im perfekt gekleidet. Der Anzug oder die Bluse ist gebügelt, die Haarklamemr oder Krawatte sitzt perfekt. Alles unterhalb der Knöchel ist jedoch egal.
Egal wo wir waren, die Schuhe haben so gut wie nie zum Outfit gepasst. Alles oberhalb der Knöchel war immer perfekt und darunter hat man alles gesehen. Der Anzugträger in Flip-Flop in der U-Bahn oder die Oma mit glitzer besetzen Jugendschuhen- Der Vielfalt war keine Grenze gesetzt.
#42 - Auch der Ort von Hochzeitsfotos hat uns doch etwas gewunder.
#43 - Hier mal die "Gleisliebenden" Japaner (und Chinesen waren auch oft dabei)
#44 - Street-Art in Arashiyama, Kyoto
#45 - Kinderspielplatz in Arashiyama, Kyoto; aufgeräumter geht fast nicht.
#46 - Straßenbahn in Japan. Bis auf die Schnellzüge gab es an Bus/U-Bahn/Zug nichts wirklich modernes in Japan, was uns sehr wunderte.
Fast alles an Knöpfen, Schaltern und anzeigen war Analog. Nichts mit Hightech. Einen englisch sprechenden Lockführer hab ich gefragt warum alles so alt ist und er hat gesagt:
"Das alte funktioniert doch und geht nicht Kaputt.
Wir hatten auch mal neue Züge mit viel Technik. Doch da ging immer was Kaputt und wir brauchten keine Menschen mehr zum Bedienen.
Jetzt hab ich wieder einen Job und der Zug fährt genau wie die neuen von Station zu Station, nur geht seltener Kaputt und wir haben wieder Arbeit"