Danke danke euch! Ich hoffe, ihr hattet alle schöne und ruhige Weihnachtstage!
Olav, du hast ganz recht, ein Vergleichsbesuch in 10-15 Jahren steht schon auf der To Do Liste, das fände ich auch sehr spannend.
Bevor ich Kyoto hinter mir lasse (mit dem Versuch, diesen Reisebericht vielleicht 2024 noch abzuschließen

), noch ein Blick auf die Glaubens- und Kulturstätten der Stadt, der man aufgrund der hohen Dichte eben solcher Stätten anmerkt, dass sie über 1000 Jahre Hauptstadt war (und explizit vor dem Fliegerbombenhagel während WWII geschützt wurde).
STATION 5: Kyoto, Teil IIEiner der ikonischsten - und meist fotografierten - Orte Kyotos ist ganz sicher der
Fushimi Inari-Taisha, ein Shinto-Schrein, der sich hoch in den Berg Inari zieht und Besucher einlädt, durch tausende von orange-farbenen Tore
torii zu gehen bis man an der Bergspitze angelangt ist. Je weiter man nach oben steigt, desto weniger Touristen werden es, so dass der Aufstieg wirklich ganz andächtig wird...

#42 // Reflx Lab 400
...wenn man sich mit der dichten Touristenmenge durch die ersten 1000 Tore gedrängt hat, die zu Beginn etwas niedriger und sehr eng gestellt sind und so einen Tunnel formen. Die Tore sind von Privatpersonen oder Unternehmen und Institutionen aufgestellt, die ihrem Dank für guten Erfolg Ausdruck verleihen. Auf der Rückseite ist in schwarzen Schriftzeichen vermerkt (s. #42), wer das Tor wann aufstellen ließ.

#43 // CineStill 400
An Tempeln sind die Fürbitten oft begleitet von einer Spende, die in den Holzkasten geworfen wird, bevor an dem Seil der Gong geschlagen wird und eine Abfolge von Verneigungen und Klatschen dem Gebet vorausgeschickt werden. All über all sind auch Steinfiguren zu sehen, die (meist rote) Lätzchen und Babykappen aufhaben. Es scheint verschiedene Erklärungen dafür zu geben, aber die gängiste ist wohl, dass dies zunächst aus dem Schutz für Neugeborene erwachsen ist. Mit meiner deutschen Brille hat es mich oft an den verkleideten Wolf aus "Rotkäppchen" erinnert.

#44 // ColorPlus 200
Hier ein besonders prunkvolles und dickes Tau zum Schlagen des Gongs...

#45 // ColorPlus 200
...mit einer genauso prächtigen Quaste.

#46 // ColorPlus 200
Neben dem Fushimi Inari Schrein, ist der
Otowasan Kiyomizudera Tempel eine der große Attraktion, die zum Kyotoer UNESCO Weltkulturerbe gehören, unschwer an den - hier noch gemäßigten - Menschenmengen zu erkennen. Spektakulär gelegen mit Blick über Kyoto und das immer herbstlicher werdende Laub und natürlich dieser tollen Holzkonstruktion, die den Balkon weit oben trägt.

#47 // ColorPlus 200
Orakel und Glücksbringer begegneten mir sehr viel an diesen Orten. Und nun ist es so, dass die dortigen Orakel nicht ganz so beschönigt daherkommen wie so ein Wischwaschi-Horoskop, sondern dem armen Leser - z.B. mir - ziemlich deutlich sagen, wenn mit keinen weiteren Erfolgen zu rechnen ist. Diese Art negativer Orakel lässt man dann angebunden an Seile besser am Tempel zurück, um so dem Unglück ein bisschen Einhalt zu gebieten. Kein seltenes Vorkommnis wie man sieht!

#48 // Reflx Lab 400
Auch sehr beliebt: Kimonos mieten und in Geisha-Kostümierung durch die Straßen, Tempeln und Scheine tippeln. Oftmals auch mit professionellem Fotografen als Gesamtpaket mietbar, um endlose Shootings zu machen.

#49 // Safelight 250D
Kinkaku-ji, der Goldene Pavillon. Wunderschön gelegen und für mich besonders aufgeladen, weil ich passend dazu das gleichnamige Buch von Mishima Yukio las, einem bedeutenden japanischen Autor, dessen wirklich bemerkenswert schräge Vita mir erst zum Ende des Buches vor Augen geführt wurde.

#50 // Reflx Lab 400
Ganz fantastisch auch die vielen Gärten, die oftmals an Tempeln oder auch dem Kaiserpalast und wichtigen Bauten angelegt werden und mitten im November - auch wenn es ein warmer und später Herbst war - ihre wunderschöne Herbstfärbung zeigten.

#51 // ColorPlus 200
Mit den ebenso schön gefärbten Koi.

#52 // ColorPlus 200
Und den einfachen, irgendwie in die Flora eingebeteten Teehäusern.

#53 // ColorPlus 200
Und zu guter Letzt noch ein kurzer Blick auf den ehemaligen Kaiserpalast, der zwar nicht mit Himmelsstürmerei beeindruckte (im Vergleich zu hiesigen Schlössern und Prunkbauten), aber dafür mit weiten Flächen und Platz, Garten und Wegen (was auch den aktuellen Kaiserpalast in Tokio auszeichnet, wie mir später dann bewusst wurde).

#54 // Safelight 250D
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