Vielen Dank Euch allen für Euer Feedback. Schön, dass sich auch für meinen "Michelin-Mann" jemand begeistern kann
![zwinker ;)](./images/smilies/../../images/users/u3/51499/smilies/smiley_emoticons_wink.gif)
. Ich fand den selbst ziemlich cool.
@Swiss-MAD: Du hast die Situation gut erkannt
![zwinker ;)](./images/smilies/../../images/users/u3/51499/smilies/smiley_emoticons_wink.gif)
@Jürgen: Danke! Freut mich zu hören!
@burkmann: Sehr interessanter Link! Danke dafür! Gleich mal "gebookmarked"
![zwinker ;)](./images/smilies/../../images/users/u3/51499/smilies/smiley_emoticons_wink.gif)
Danke, dass Du Deine Assoziationen geteilt hast. Schön, wenn ein Bild von mir Erinnerungen weckt und Assoziationen hervorruft.
@Hannes: Ja, bisschen was ist noch da. Also dann weiter zur nächsten Episode.
Wie angekündigt, geht's heute mal auf einen kleinen Sprung raus auf's Land. Wir fahren Richtung Osten, fast bis zur Grenze zu Aserbaidschan. Irgendwo vorher in diesem Thread habe ich ja bereits die Lebensumstände dort beschrieben. Die Landschaften dort sind malerisch schön. Weinanbau (allerdings nicht auf Hügeln sondern auf flachen Stellen) ist dort ein wichtiger Faktor. Die Dörfer sind ziemlich heruntergekommen. Man lebt meist einfach nur entlang einer einzigen Straße. Das Dorf, wo die folgenden Bilder entstanden sind (Nukriani) hat relativ wenige Einwohner, zieht sich aber ganz schön in die Länge...
Eine Kanalisation gibt es nicht. D.h. wenn jemand mal für kleine Jungs muss, muss er das Wohnhaus verlassen und irgendwo auf dem Hof in ein Häuschen wandern. Dort steht ein Loch und ein Kübel mit Wasser bereit. Mehr ist nicht.
Straßenbild Nukriani:
![Bild](http://pentaxians.eu/forumimages/2014/68/68_2014100420_imgp4904.jpg)
#113
Auch der Strom ist jeden Tag mal kurzfristig weg. Irgendwas stimmt da mit der Stromversorgung wohl nicht ganz. Vielleicht auch ein Grund, warum die Generation "Gameboy" dort nicht wirklich greift? Zumindest nicht in Jungen Jahren. Die Kinder, die dort aufwachsen treiben sich auch gerne draußen rum. Oder sie spielen mit den Neuankömmlingen in der Familie. Zu einem gewissen Teil herrscht noch Subsistenzwirtschaft vor, d.h. man versucht sich durch eigene Produkte aus dem Garten zu versorgen. Der "Hof" bringt dann schon mal neue Spielkameraden hervor.
Wie sind nun die Spielregeln? Der Junge geht hinters Haus und schlägt mit der Fliegenklatsche Fliegen tot. Diese bleibe schön säuberlich an der Fliegenklatsche hängen. Das Mädchen versucht das Hühnchen darauf hinzuweisen, und los geht das Fangspiel mit dem neuen Kameraden. So tollen sie über den Hof.
![Bild](http://pentaxians.eu/forumimages/2014/68/68_2014100441_imgp4939.jpg)
#114
Man lässt auch gar keine Zweifel aufkommen, dass der Neuling zur Familie gehört.
![Bild](http://pentaxians.eu/forumimages/2014/68/68_2014100448_imgp4921.jpg)
#115
Alle Kinder sind mächtig stolz, sich mit dem neuen Kameraden ablichten zu lassen. Da werden sogar Männerherzen weich
![zwinker ;)](./images/smilies/../../images/users/u3/51499/smilies/smiley_emoticons_wink.gif)
.
![Bild](http://pentaxians.eu/forumimages/2014/68/68_2014100413_imgp4928.jpg)
#116
Zwischen den beiden passt es einfach:
![Bild](http://pentaxians.eu/forumimages/2014/68/68_2014100455_imgp4932.jpg)
#117
![Bild](http://pentaxians.eu/forumimages/2014/68/68_2014100434_imgp4937.jpg)
#118
![Bild](http://pentaxians.eu/forumimages/2014/68/68_2014100411_imgp4906.jpg)
#119
Immer noch nicht überzeugt?
![Bild](http://pentaxians.eu/forumimages/2014/68/68_2014100400_imgp4913.jpg)
#120
Grundsätzlich bin ich immer wieder von der Herzlichkeit und Menschlichkeit der Menschen dort angetan. Sie empfangen einen mit offenen Armen und vielen Küssen. Sie tischen für einen auf. Sie möchten, dass man sich wohl und zuhause fühlt. Ein besonderes – und sehr persönliches – Erlebnis möchte ich hier noch berichten, weil es mich sehr bewegt hat. Vor einigen Monaten ist mein Vater überraschend verstorben. Die Mutter meiner Frau (also eine Georgiern) hatte nur die Möglichkeit ihn letzte Jahr auf unserer Hochzeit für 10 Tage kennenzulernen. Als ich dieses Jahr in Georgien war, besuchten wir ihren Bruder in einem anderen Dorf. Ich habe nicht mal gewusst, dass es diesen Bruder gibt. Dieser Bruder (er lebt von ein paar Schweinen, die er auf dem Hof hält und von verzierten Geländern, die er in einer Baracke gießt) sagte zu mir, dass ihm seine Schwester vom Tod meines Vaters erzählt habe. Er habe viel geweint. Er habe das nicht für möglich gehalten, dass er einmal wegen eines Deutschen weinen würde, denn schließlich habe man ihm in der Schule und zu Zeiten der Sowjetunion immer erzählt, dass die Deutschen schlecht seien. Mich hat das sehr berührt. Es zeigt, wie wichtig Familie für die Georgier ist, selbst wenn man sich nicht einmal kennt, man gehört zur Familie. Da kommt mir auch immer wieder eine Liedzeile aus einem Song von Billy Joel in den Kopf: "We never knew what friends we had
Until we came to Leningrad"...
Die Nächte sind warm... Und ist man noch so beschränkt in seinen Mitteln. Die Gabeln biegen sich beim Essen, es gibt keine beleuchtete Terrasse zum draußen sitzen. Also stellt man einfach den Tisch in die Nähe des Hoftors und nutzt die Beleuchtung der Straßenlaterne für das abendliche Mahl. Es wird aufgetischt. Jeder soll satt an Speisen und Wein werden. Es kann gar nicht so düster sein, als dass die Stimmung kippen könnte. Es wurde viel gelacht.
![Bild](http://pentaxians.eu/forumimages/2014/68/68_2014100400_imgp4822.jpg)
#121
Georgische Blume
![zwinker ;)](./images/smilies/../../images/users/u3/51499/smilies/smiley_emoticons_wink.gif)
![Bild](http://pentaxians.eu/forumimages/2014/68/68_2014100445_imgp4950.jpg)
#122
Bleibt mir nur zu hoffen, dass für Euch noch einmal was Interessantes dabei war. Danke für's Mitkommen.