Fotografischer Reisebericht – Toskana / Italien im Mai 2018Nach einer monatelangen Durststrecke stand unser erster Urlaub in 2018 nun endlich vor der Tür.
Die Toskana sollte das erklärte Ziel sein – denn diese Ecke Italiens war uns bisher noch völlig unbekannt.
Vom alten „Goethe“ stammt folgendes Zitat, mit welchem er seiner Beziehung zur Toskana Ausdruck zu verleihen suchte:
„Die Toskana liegt nicht in Italien, sondern Italien in der Toskana” und genau diese Aussage waren wir nun im Begriff zu überprüfen und auf die Probe zu stellen…
Zügig durcheilte Katrin`s Accord das europäische Straßensystem von Südhessen aus in Richtung „bella Italia“.
Wir laden Euch ein, seine zweiköpfige Besatzung auf ihrer Reise in die Heimat des „la dolce vita“ zu begleiten.
Am Vormittag des 29. Aprils starteten wir das frisch gewartete, voll bepackte Fahrzeug
und machten uns auf den Weg in für uns bisher noch unbekannte Gefilde. Die Reiseplanung orientierte sich
weitgehend an Recherchen bezüglich guter Toskana-Fotospots, denn schließlich wollten wir ja nach drei Wochen,
zusammen mit einer erlesenen Auswahl an Bildern, wieder die Heimreise antreten.
Um es zu Beginn gemächlich angehen zu lassen und nicht bereits am ersten Urlaubstag über
10 Stunden am Stück im Auto sitzen zu müssen, beschlossen wir nach gut 6 Stunden Fahrt,
die Anreise zu unterbrechen und die erste Nacht in Österreich zu verbringen.

#1
Hierzu diente uns das, in „Steinach“, direkt unter der Brennerautobahn, gelegene Hotel Wipptal.
Zu unserem Erstaunen war hier selbst bei geöffneten Fenstern rein gar nichts von der
direkt über uns verlaufenden Autobahn zu hören.
Vor Ort erwartete uns ein kleines, recht einfaches Hotelzimmer mit Frühstück, welches jedoch
für unseren Zwischenstopp völlig ausreichend war. „Steinach am Brenner“ ist eine recht alte
Gemeinde mit rund 3.500 Einwohnern. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Siedlung bereits
im Jahr 1242. Die Lage an der wichtigen Nord-Süd-Achse über die Alpen machte Steinach schon
früh zum Hauptort des „Wipptals“.
Die Gemeinde liegt am Fluss „Sill“, etwa 20 km südlich von Innsbruck. Der Name Steinach
stammt tatsächlich von den vielen großen Steinen ab, die hier im Tal und speziell rund um
das Bachbett der Sill zu finden sind.
Zeigte sich der Wettergott bei unserer Abfahrt in Deutschland noch mit blauem Himmel und
Sonnenschein gnädig, so änderte sich dies bereits bei der Ankunft in Österreich. Zum Abendessen
spazierten wir bei Wind und Nieselregen zum nahegelegenen Chinarestaurant Shanghai und
schlugen uns nach langer und entbehrungsreicher Fahrt endlich die Bäuche mit den dort zur
Verfügung stehenden Köstlichkeiten voll. Hier sei die knusprig gebackene Ente empfohlen;
ich kann mich nicht erinnern jemals irgendwo eine knusprigere Ente serviert bekommen zu
haben.
Sehr lecker !Nach dem Frühstück ging es am folgenden Morgen – gut ausgeschlafen - auf die nächste
Etappe in Richtung Toskana. Entspannt brachten wir die zweiten 500 km hinter uns.
Schnell lernten wir jedoch, dass sich die Straßenbeläge in (Nord-) Italien – trotz mautpflichtiger
Autobahnstrecken –im Allgemeinen in einem eher desolaten Zustand befinden und das ausgerechnet
im Heimatland von Ferrari und Lamborghini…
Grund dafür dürfte wohl der aktuell ebenfalls völlig marode Zustand der italienischen Staatskasse sein.
Wie dem auch sein: mit erlaubten 90 bzw. 110 km/h über immer wiederkehrende, gerne mal 15 cm
tiefe Schlaglöcher zu poltern, macht sowohl den Insassen, als auch dem Fahrzeug keinen wirklichen
Spaß… “
La Strada desastro“ war daher schnell als geflügeltes Wort in unseren
Urlaubswortschatz aufgenommen.

#2
Gegen 17:00 Uhr erreichten wir unser Hotel, das „Palazzo Pacini“ im schönen „Colle di Val d’Elsa“.
Ein königliches Bett, hohe Decken, dickes Gemäuer und eine herzliche Begrüßung
in einer sympathischen Mischung aus Italienisch und Englisch erwarteten uns in diesem
wundervollen Palazzo aus dem 14. Jahrhundert.

#3
In der fast genau gegenüber liegenden Weinhandlung „ Enoteca Il Salotto“ verkosteten wir
später verschiedene Rotweine, bevor wir eine Karte mit 20 Euro für einen Weinprobe-Automaten
erwarben. Weitere Pröbchen aus diesem Gerät, schmälerten dann schnell das vorhandene Kartenguthaben…
„Colle di Val d’Elsa“ ist eine Stadt in der Provinz Siena mit gut 21.500 Einwohnern, im „Tal der Elsa“.
Sehenswert ist die alte Oberstadt „Colle Alta“, die durch einen Aufzug – oder zu Fuß -
von der Unterstadt aus zu erreichen ist. Die Stadt war früher berühmt für ihre Buchdruckereien
und Glaswaren. Die Altstadt von Colle Val d'Elsa mutet - mit Häusern und Gassen aus
dem 14. Und 15. Jahrhundert - typisch toskanisch an.

#4
„Colle di Val d’Elsa“ ist unser „Geheimtip“. Hübsch und interessant, dabei wenig touristisch
überlaufen und hervorragend geeignet, als Ausgangspunkt für sternförmiges Ausschwärmen
in die Umgebung. Pisa und Florenz sind ebenso wenig weit entfernt, wie die toskanischen Berühmtheiten
„Pienza“, „Montelcino“, „Siena“, „San Gimignano“ und „Volterra“.
Info-Link:Zum Abendessen hatte uns die „Concierge“ unseres Hotels als Empfehlung ein Plätzchen im
„Ristorante Il Frantoio“ reserviert, welches - innerhalb der Altstadt - in einem alten und tiefen
Gewölbekeller beheimatet ist. Hier servierte man wahrlich köstliche, toskanische Speisen und
Getränke, zu allerdings deutlich gehobenen Preisen…
Der kommende Morgen begrüßte uns schon beim Öffnen der Fenster wieder mit grauem,
wolkenverhangenen Himmel und Nieselregen. Nach einem entspannten Frühstück und leichter Wetterbesserung
kundschafteten wir ein wenig die unserer Unterkunft zu Füßen liegende Altstadt
von „Colle di Val d’Elsa“.

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Durch das schöne „Tal der Elsa“ schlängelt sich das namensgebende Flüsschen über kleine und
größere Kaskaden, durch ein kleines Naturschutz-Refugium um den Ort herum. Auf
„Schusters Rappen“ erkundeten wir so den, entlang des Flusses verlaufenden, „Sentierelsa Trail“.
Der Flusslauf dürfte ein optimal ausgestattetes Jagdgebiet für Eisvögel sein: zum Nisten lehmige
Hänge abwechselnd an beiden Seiten, klares, langsam fließendes Gewässer mit vielen kleineren
Fischen und mannigfaltig über dem Wasser hängende Äste, laden - als passendes Revier - die
kleinen buntschillernden Luftakrobaten zum Verweilen ein. Wir waren uns sicher, die Kerlchen
stecken hier irgendwo – leider bekamen wir jedoch keinen zu sehen.

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Wir waren fast den ganzen Weg alleine am Flussufer unterwegs und genossen die sich hier
– abgesehen von üppigem Vogelgezwitscher und Froschgequarke - bietende Stille. Ein erneuter,
heftiger Regenguss läutete am späten Nachmittag jäh das Ende unserer Wanderung ein. Völlig
durchnässt nahmen wir den Weg zurück ins Hotel in Angriff und beendeten dort den Tag mit
2 leckeren Pizzen „per asporto“.
- Fortsetzung folgt...