Liebes Forum,
nachdem mein Namibia-Reisebericht
hier eine recht positive Resonanz hervorgerufen hat, möchte ich in diesem Thread die Erfahrungen unser im Juni stattgefundenen Costa Rica Reise schildern.
Zunächst sei dazu gesagt, dass wir 3 Reisen relativ ausführlich ausgearbeitet haben, die gleichberechtigt nebeneinander standen:
1) Namibia - Simbabwe - Botswana (Okavango Delta)
2) USA Nationalparks (Kalifornien, Nevada)
3) Costa Rica
Nr. 1 fiel leider aufgrund der Verfügbarkeit weg, da wir wieder sehr kurzfristig dran waren und die Kapazitäten im Okavanga Delta nicht mit meiner Urlaubszeit kompatibel waren.
USA war und ist nach wie vor sehr interessant, jedoch dachten wir, dass dies ein Ziel ist, welches wir auch relativ leicht in Zukunft (und ggfs. mit Nachwuchs) jederzeit durchführen können.
Blieb Costa Rica...Warum? Wir dachten dabei hauptsächlich an Dschungel, Wildnis und Fauna, wie es sie auf unserer Erde nur noch selten gibt. Also genau das, was wir gut finden

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Aber: Juni + Costa Rica = Regenzeit. Wollen wir das? Keine Ahnung, jedenfalls waren wir angefixt, haben günstige Direktflüge gefunden, Regencapes gekauft und uns dann kurzerhand für eine selbstorganisierte Mietwagenreise entschieden.
Eckdaten + praktische Überlegungen:- Reisezeit: Knapp 3 Wochen
-Reisezeitraum: Im Juni in der Regenzeit. Dies hat uns bei der Reiseplanung zunächst etwas verunsichert. Allerdings sprachen die meisten Reiseführer meist von Trockenheit am Vormittag und starkem Regen im späten Nachmittag. Somit dachten wir, dass wir unsere Aktivitäten um den Regen herum planen können. Dies hat sich letztlich aber als totaler Trugschluss herausgestellt und die Infos der Reiseführer waren ziemlicher Käse. Tatsächlich ist der Regen total unvorhersehbar. Es kann zu jeder Zeit regnen und wenn man die Einheimischen fragt, können sie auch nicht deuten was in der nächsten halben Stunde so passiert.
- Flüge: Direktflüge mit Lufthansa, Frankfurt - San Jose
- Kosten: Costa Rica ist ein wahnsinnig teures Land. Wir haben uns ein Budget von ca. 2500€ pP inkl. allem gesetzt und dieses ungefähr erreicht. Dies ging aber nur, da die Flüge "nur" 750€ gekostet und der Mietwagen (natürlich 4x4) nur 350€ für 3 Wochen gekostet hat.
Vergleichbare Reisen mit Reiseanbietern rangieren von 3500€ - 5000€ p.P. exkl. Flüge.
Bei den Unterkünften hatten wir alles von basic (ca. 70€ pro Nacht) bis ultra luxuriös (200€ pro Nacht im Baumhaus mitten im Dschungel). Essenspreise lagen bei ca. 10€ - 25€ p.P. Der Eintritt in die Nationalparks und einzelne "Attraktionen" (Wasserfälle etc.) schlug mit ca. 20€ p.P. zu Buche und geführte Touren, Nachwanderungen etc. lagen bei 25€ (1,5 Stunden Nachtwanderung) - 70€ (Ganztagestour).
- Route: Wir wollten es ein wenig wild, aber nicht zu wild, und dabei möglichst viele "Hotspots" sehen.
Ganz oben auf der Liste stand der sehr abgeschottete Corcovado Nationalpark im Süden Costa Ricas. Laut National Geographic einer der besten Nationalparks der Welt mit einer der höchsten Bio-Diversitäten (ich glaube ca. 2,7% aller auf der Welt lebenden Spezies gibt es hier). Nicht allzu weit von Corcovado entfernt liegt Drake Bay, eine Bucht, in der Sir Francis Drake auf seiner Weltumseglung angelegt hat und von wo aus man Whale Watching machen kann. Nach unserer tollen Tour in Namibia war dies eins meiner MUST Haves...Zusätzlich mussten wir Tortuguero (sehr abgeschottet, sehr weit im Norden und an der Karibik-Küste) und Monteverde (ein Nebelwald im Landesinneren) sehen. Ergänzt wurden die Ziele durch Boca Tapada, eine Region ganz im Norden an der Grenze zu NIcaragua (tiefer Dschungel), den Arenal Vulkan und die Gegend um La Fortuna sowie den Manuel Antonio Nationalpark (der beliebteste NP des Landes).
Letztlich sah die Route folgendermaßen so aus:
San Jose - Tortuguero (2 Nächte) - Boca Tapada (3 Nächte) - La Fortuna/Arenal (2 Nächte) - Rio Celeste (1 Nacht) - Monteverde (2 Nächte) - Manuel Antonio (2 Nächte) - Corcovado (3 Nächte) - Drake Bay (1 Nacht) - San Gerardo de Dota (1 Nacht) - San JoseInsgesamt ca. 1600 km inkl. einiger Fluss-Durchquerungen
-Fotokrams:2 Bodies mussten mit und während der Reise sind beide mit Ihren Linsen relativ festgewachsen.
1x K3 mit DA*300
1x K3 II mit DFA100 Makro, bei Nacht mit dem kleinen wasserfesten Pentax Blitz (iwas mit 201 glaube ich).
Mit diesen Kombos sind 90% der Fotos entstanden.
Zusätzlich kamen mit:
DA 18-135
Sigma 70-300 (Backup für DA*300)
Sigma 18-35 ART (für Nachtaufnahmen)
DA15 ltd
1,4x HD REAR Konverter (wurde aufgrund der ultra schwierigen Lichtbedingungen im Regenwald nicht benutzt - ich habe jede Blende gebraucht)
Stativ: Ich habe mir vor dem Urlaub ein Schnäppchen Gitzo Traveller gekauft, was ich eigentlich nicht brauche, was ich aber ultra toll finde und wahnsinnig gerne benutze. Kugelkopf der E-20 von Sirui.
Rucksack: F-Stop Lotus. Wahnsinnig tolles Teil, welches die knapp 10kg Ausrüstung inkl. Regencape, Ersatzklamotten, Flipflops, Essen, Handtuch, Wasserflaschen etc. auf allen Tagesausflügen sicher verstaut hat und zudem als Handgepäck ins Flugzeug passt. Sehr universeller, ultra robuster und sehr gut aussehender Rucksack, der für mich derzeit alternativlos ist.
Viel Spaß in den nächsten Tagen/Wochen bei dieser Reise durch ein faszinierendes Land, vielleicht kann ja ein wenig Interesse bei dem ein oder anderen geweckt werden.
Ich freue mich jederzeit über Feedback, Fragen und auch konstruktive Kritik
