Vorgeschichte Teil I:
Wie alle wissen, ist der Heilige Bimbam der Schutzpatron der Glöckner und Küster. Gilt auch für Protestanten.
Vorgeschichte Teil II:
In einer meiner Kirchen (ich betreue mehrere; man gönnt sich ja sonst nichts) ist ein neues Geläut an geschafft worden. Die Kirche musste in beiden Weltkriegen des 20. Jh ihre Glocken für die Waffenproduktion ab liefern. 1930 und 1957 wurden jeweils Ersatzgeläute installiert. Die kleinste Glocke von 1930 konnte 1945 von einem Glockenfriedhof wieder zurück gebracht werden. Sie besteht aus Bronze, hat also eine Lebensdauer von mehreren hundert Jahren (wenn nicht wieder ein paar Pfosten Krieg spielen wollen). Sie wird auch Teil des neuen Geläuts sein.
1957 wurden ihr zwei Glocken aus Grauguss zu gefügt. Das war preisgünstiger. Allerdings habe ich in Erfahrung gedacht, dass in diesem Material Sauerstoff ein geschlossen ist, der es von innen rosten lässt. Solchen Glocken wird eine Lebensdauer von 50 bis 100 Jahren nach gesagt. Dann werden sie wegen des Rostes spröde und halten der Belastung beim Läuten nicht mehr stand.
Da der Glockenstuhl ebenfalls aus Metall gebaut wurde und jetzt rostet, hat sich die Gemeinde entschlossen, langlebigen Ersatz zu besorgen: Einen Glockenstuhl aus Holz und neue Glocken aus Bronze. Da für wurden über zehn Jahre lang Spenden gesammelt, Konzerte veranstaltet und anderes mehr.
Die neuen Glocken wurden im Frühling gegossen. Jetzt hat der Ausbau der alten begonnen. Der neue Glockenstuhl wird als nächstes gezimmert; dann werden die neuen Glocken ein gebaut und eingeweiht.
Davon will ich hier ein paar Bilder posten.
Hier wird eine alte Glocke im Turm herunter gelassen und der Klöppel demontiert:
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So sehen die alten Glocken aus:
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Die alten Glocken werden von einem örtlichen Bestatter als Deko für seinen Betrieb über nommen und ab transportiert. Ein Landwirt aus der Gemeinde leistet Maßarbeit mit dem Schlepper:
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Die kleinste der neuen Glocken wurde im Sprinter an geliefert. Hier wird sie aus dem Laderaum geholt ...
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... auf eine Ameise gesetzt und in die Kirche transportiert.
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Die größeren Glocken brauchen einen Anhänger.
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Auch die werden auf die Ameise gesetzt.
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Die kleine hängt am Seil, weil sie so im Vorraum manövrierbar ist.
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Ein paar Details noch
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Ich würde ja gern im Glockenstuhl photographieren, aber im Moment ist es ziemlich gefährlich: Der Fußboden ist geöffnet, um die Glocken durch zu lassen, und die Trümmer des alten Glockenstuhls liegen herum.
Wenn es was neues zu sehen gibt, gibt's auch wieder Bilder.