Akt IV - erste Bearbeitung - 24. November 2019
Zunächst wurden die 196 Bilder entwickelt, die Farbkorrektur/Weissabgleich erfolgte hierbei anhand der angefertigten Graukartenfotos.
Die Resultate wurden als TIF mit 8bit Farbtiefe in voller Größe von 6020 x 4016 Pixel abgespeichert.
Je Bild hatten wir ca. 44 MB auf Platte, oder dann 70 MB im RAM beim Betrachten.
Wer glaubt, dass man nun nur noch die 196 Einzelbilder nebeneinander legen muss und alles ist fertig, der liegt ziemlich daneben.
Nachdem es den ganzen Vormittag noch nicht einmal ansatzweise geklappt hat diese 196 Bilder einigermaßen brauchbar zusammenzusetzen, wurde im Forum der Thread
eröffenet.
Umgehend kamen viele hilfreiche Tipps und einige erfolgversprechende Ansätze.
Jeder dieser Wege wurde verfolgt und unser Haupt-Computer heizte mit seinem Eight-Core @ 4GHz unsere Wohnung.
Verschiedenste Programme (PTGui, ICE, Affinity Photo, etc.) wurden „durchprobiert“, viele manuelle Eingriffe und Korrekturen vorgenommen.
Jede Kombination der verschieden Varianten und Programme wurde ausprobiert.
ICE kommt mit der schieren Menge an Bildern / Daten fast nicht zurecht, so dass man dort viel Geduld benötigt, bis nichts brauchbares dabei rauskommt.
[BILD] Nach 8 Minuten hat ICE die Bilder geladen.[BILD] Nach 11 min sind die Bilder „aligned“ und nein, unser Rechner ist nicht lahm. (siehe Auslastung)[BILD] 28min "irgendetwas" ist fertigDie Verzerrung ist unabhängig von der gewählten Projektion. Wir haben alle Einstellungskombinationen ausprobiert.
Nach 33 Minuten können wir abspeichern. Hierzu stehen drei Optionen zur Auswahl:
[BILD] Begrenzte Auswahl zum Exportieren.Adobe hat scheinbar einen Deal mit den Festplattenherstellern am Laufen:
[BILD] Für dieses Format müssen wir erst noch eine weitere Festplatte kaufen ... für ein Bild(!) Das ist das Optimum, was mit ICE rauszuholen war, egal mit welcher Parameterkombination.
Leider nicht ganz das, was wir erhofft hatten.
[BILD] Anatomische Besonderheiten dank ICE[BILD] ICE sei Dank: Mit Doppel-Tröte tönt es besser.PTGUIEinfach drop'n'done geht nicht…
PTGui errechnet anhand des verwendeten Objektives ein >360° Pano und ist verwirrt...
[BILD] Alles klar: 6,5m sind mehr als 360° ??Damit es überhaupt losgeht, muss die Brennweite auf einen fiktiven und sehr grossen Wert eingestellt werden.
[BILD] Size Matters - Zumindest hier.Je grösser die fiktive Brennweite, desto besser, da PTGui von einem fixen Kamerapunkt ausgeht und anhand der Brennweite IMMER Korrekturen/Entzerrungen einrechnet.
Im Editor sieht's dann fast schon gut aus...
Wichtig ist, dass man PTGui daran hindert die "Brennweitenkorrektur" wieder rückgängig zu machen und nicht vorhandene Verzerrungen zu korrigieren.
[BILD] Wenn dies nicht eingestellt ist, kommt nur nochmehr Schrott bei raus.PTGui nutzt die PC Ressourcen besser als ICE…
[BILD] Hier geht es flotter.Schneller bedeutet aber nicht, dass das Resultat besser ist...
...hier sind ebenfalls anatomische Besonderheiten zu bewundern:
Auch bei PTGui haben wir sämtliche Einstellungen und deren Kombinationen durchprobiert.
Danach sind wir blockweise (4x4), oder reihenweise (R1-3, R2-4,…) vorgegangen, habe die (Teil-) Resultate des einen Programms als Input für das andere Programm ausprobiert.
(u.a. Reihen via ICE → PTGui und umgekehrt.)Fast alle Kombinationen wurden durchgespielt, sie brachten jedoch wenig brauchbares zu Tage.
[BILD] Aufteilung in Reihen.Nie wollte es so richtig klappen.
Wenn die unteren 12 Bildreihen einigermaßen zusammen passten, dann wollte der Rest partout nicht mehr und umgekehrt.
Der Knick in der Gemäldewand in ~4m Höhe verwirrte die verschiedenen Programme stark. Alle waren der Meinung, dass sie etwas korrigieren müssen, obwohl da nichts zu korrigieren ist.
Zusätzlich hatten sich, trotz aller Bemühungen im Vorfeld, leichte Abweichungen in der Kameraausrichtung eingeschlichen (Nick- und Roll-Winkel).
Zur Verdeutlichung: Wenn z.B. das erste Foto in der rechten oberen Ecke um 1° gedreht aufgenommen wird, dann haben wir (theoretisch) beim letzten Bild in der linken unteren Ecke eine Abweichung von 14,5cm, was bei einer "Höhe" der Fotos von ~68cm nicht zu vernachlässigen ist.
Somit wird klar, warum das vollautomatische Zusammensetzen eben nicht mit einem Klick vollautomatisch funktioniert.
[BILD] Besser wird's irgendwie nicht.GIMPDer Versuch die Bilder komplett "von Hand" zusammen zu setzten, brachte viele Erkenntnisse, z.B. wie man mit 196 Ebenen arbeitet und diese dreht, verschiebt, skaliert, staucht, verzerrt, verbiegt, etc. um sie dann passgenau übereinander zu legen.
Man fängt in der linken unteren Ecke des Gemäldes an. Dann, irgendwo in der Mitte stellt man fest, dass unbedingt das vorherige Foto einen µm nach rechts verschoben und um 0,1° gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden muss.
Hierzu müssen dann die dort angrenzenden vier Fotos ebenfalls neu justiert werden, was wiederum Auswirkungen auf deren Nachbarn hat, so dass man nun weitere sechzehn Fotos "anpackt", welche ebenfalls "Nachbarn" haben und... ...und irgendwann ist man wieder am Ausgangspunkt in der linken unteren Ecke des Gemäldes.
Fazit: "Zu Fuß" ist es unmöglich bei so vielen Bilder gleichzeitig die Verzerrungen zu kompensieren, welche sich durch minimale Winkel- und/oder Abstandsunterschiede während der Aufnahme ergeben hatten.
Zwischenzeitlich nehmen die 2370 Dateien der "Ergebnisse" und Zwischen-Bearbeitungszwischenstufen 130Gb auf der Festplatte ein.
2. Januar 2020 - Heureka
Nach knapp 100h ist es gelungen die 196 Einzelbildern in "leidlich ansehnlicher" Qualität zu einem Bild zusammen zu setzen.
Das Resultat ist ein 450MB großes JPG mit 43917 x 27254 Pixel (~1Gigapixel)
Es zeigte sich, dass einige der Einzelbilder vor den nachfolgenden Bearbeitungsschritten manuell angepasst werden müssen.
Wir haben alle Fotos in
Affinity Photo "geschoben" und hatten nach knapp 2h "irgendein" Ergebnis vorliegen.
(...und nein, unser Rechner ist keine besonders lahme Gurke.)Nun konnte man die Problemzonen identifizieren und die betroffenen Fotos einzeln optimieren (verbiegen, drehen, etc.).
Dann wieder alle Fotos in Affinity stecken, knapp 2h auf das Resultat warten, Problemzonen erkennen, …solange bis endlich was brauchbares dabei rauskommt.
(...täglich grüßt das Murmeltier…)5. Januar 2020Sonntag, 5. Januar 2020, 02:23:59, der erste Teil des Gemäldes liegt in "ganz brauchbarer" Form vor.
Wobei es jetzt nur noch 40948 x 24180 Pixel groß ist…
BTW: Das Resultat gibt's erst am Ende
