Die Trollkirche ist eine Höhle im Westen Norwegens. Sie befindet sich in der Gemeinde Fræna nicht weit von der Stadt Molde entfernt. Die Höhle besteht aus 3 Teilen. Ein Bach hat sich unterirdisch einen Weg durch das Kalkgestein gefressen und in den unteren beiden Abschnitten wunderschöne Marmorgrotten mit bizarren Wasserfällen und beeindruckenden Farben geschaffen.
Zur Höhle gelangt man auf einem steilen Pfad in 1-2 Stunden. Der Weg beginnt an einem ausgeschilderten Parkplatz direkt an der Straße RV64 zunächst noch relativ flach. Bald geht es steil bergauf durch einen verwunschenen Fichtenwald immer am Bach entlang. Der Weg ist mit groben Steinen übersät. Die Fichten werden weiter oben von Birken abgelöst. Hat man den Wald hinter sich, ist es nicht mehr ganz so steil, dafür an einigen Stellen sehr sumpfig. Es sind noch ein paar Felspartien zu überwinden, wo zur Sicherung Seile angebracht wurden. Bei Regen können die Felsen höllisch glatt sein. Irgendwann ist der Anstieg geschafft und man steht vor einem unscheinbarem Loch im Berghang. Hier beginnt das eigentliche Abenteuer. Für die unterste Höhle braucht man eine gute Taschenlampe und wasserfeste Schuhe, außerdem warme Sachen. Mütze, Schal und Handschuhe sind auch kein Fehler.
In der stockdunklen Höhle geht es 70 Meter über Geröll und im Bach entlang. Wasser kommt aus den Spalten im Untergrund. Nach einigen Windungen steht man plötzlich in einer großen Halle, wo von oben ohrenbetäubend das Wasser herunterschießt. Von der Höhlendecke dringt Tageslicht herein und sorgt für eine unglaubliche Beleuchtung. An den weißen Marmorwänden schimmert ein grüner Teppich aus Moos und Algen.

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Die zweite Höhle liegt weiter oben ungefähr dort wo der Wasserfall austritt. Dazu muß man in der ersten Höhle den gleichen Weg wieder zurück und dann ein Stück den Berg hinauf. Der Einstieg in die Höhle führt über eine Leiter aus Metall ein paar Meter hinunter in den Berg hinein. Nach wenigen Schritten steht man in einer weiteren 8 Meter hohen Marmorgrotte. Die Taschenlampe braucht man hier nicht mehr, das Tageslicht fällt direkt durch den Eingang in die Grotte. Ganz hinten aus einer Felsspalte stürzt ein kleiner Wasserfall, bei dem das Schummerlicht einmalige Farben zaubert.

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Der Eingang zu dritten Höhle liegt etwas oberhalb der zweiten. Er ist sehr eng und vor einigen Jahren eingestürzt. Man kommt noch rein, jedoch hab ich mich dort nicht reingequält.
Leider kann ich euch nicht mehr Bilder von der beeindruckenden Landschaft außerhalb der Höhlen zeigen. An dem Tag meines Besuchs dort war draußen Weltuntergang. Es goß wie aus Eimern und am Abend zog ein heftiger Sturm auf.
Die folgenden Bilder sind auf dem Rückweg nach Andalsnes entstanden, wo ich wieder das Pentaxobjektiv mit WR drauf hatte

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Die Tour zur Trollkirche war eines der Highlights des diesjährigen Norwegenurlaubs und hat sich trotz bzw. gerade wegen des miesen Wetters auf jeden Fall gelohnt.
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Wenn du es eilig hast, gehe langsam.