Bronco hat geschrieben:
Lieber Frank,
ganz herzlichen Dank nochmal für Deine Tipps! Das etwas zurückhaltender Belichten habe ich generell noch nicht so verinnerlicht, werde ich aber probieren. Was bewährt sich da nach Deiner Erfahrung, -1 LW?
Rainer
Hallo Rainer,...ich bin zwar nicht Frank, aber ich möchte zu diesem Thema was sagen.
Rein technisch ist es erstmal egal ob man unterbelichtet oder normal ausbelichtet,....hellt man ein untebelichtetes Bild in der Software auf,so landet man bei dem gleichen Rauschen
als wenn man die Iso schon bei der Aufnahme erhöht hätte.
Trotzdem gibt es einen Spielraum in dem man sich mit der Belichtungskorrektur einen Vorteil verschaffen kann.Dies ist jedoch von dem jeweiligen Motiv und der tatsächlich vorhandenen
Lichtmenge abhängig.
Ein paar grobe Beispiele.
1.Du hast ein Motiv welches Kontrastarm ist und die vorhandene Lichtmenge schlichtweg zuwenig ist (Dein Specht zum Beispiel),...dann ist es egal was Du tust,das Rauschen wird
massiv zu sehen sein und das Bild wird im besten Falle als Beweisfoto durchgehen.Wenn man die Iso hochschrauben muß um überhaupt etwas zu sehen dann hilft alles nix mehr.
2.Du hast wenig Licht,aber das Motiv steht vor einem hellen Hintergrund,...in diesem Falle währe ein Scherenschnitt möglich,...das Unterbelichten währe in diesem Falle gut möglich,
Der helle Hintergrund läßt sich sehr gut in der Bea aufhellen,das Rauschen stört hier sehr viel weniger,und die dunklen Bildteile welche annähernd schwarz sind lassen sich sehr gut
glätten.
3.Das Licht ist ausreichend vorhanden und man benutzt das Unterbelichten oder das Erhöhen der Iso um auf schnelle Zeiten zu kommen.In diesem Falle ist es sehr gut möglich
mit der Belichtungskorrektur um 1-3 Blenden unter zu belichten und man ist in den Lichtern ziemlich save.Gefieder von hellen Vögeln oder ähnliches im Morgenlicht....
Diese paar Beispiele nur mal so als Möglichkeiten,...sie decken den Spielraum nicht ab den man hat,sondern sollen nur veranschaulichen wie groß oder klein die Bandbreite sein kann.
Eine feste Regel ist somit eigendlich nicht zu sagen.
Was ich aber auf jeden Fall denke ist daß die Nutzung der Belichtungskorrektur,ob in den positiven oder den negativen Bereich absolut sinnvoll ist und Vorteile bringt.
Wenn einem Bewußt ist daß die Belichtungsautomatic immer ein neutral graues Bild erzeugen will,welches zB.aus einer Nachtaufnahme eine Tagbild macht,welches man dann in der
Bea dann erstmal abdunkeln muß daß es wieder wie Nacht aussieht,dann wird klar daß die Nutzung der Belichtungskorrektur bei der Verwendung eines AV Modus zB. absolut Sinn macht.
Es wird Dir nichts anderes übrigbleiben als gezielt mit der Belichtungskorrektur zu arbeiten und für Dich selbst herausfindest was gut für Dich funzt.
Es hängt einfach von Deiner persöhnlichen Vorstellung ab wie Deine Bilder aussehen sollen,und wie Deine persöhnlichen "Skills" in der Bildbearbeitung sind.
Zum Schluß noch....
Du hast jetzt bei eher blöden Bedingungen die ersten Bilder geschossen,...hast Du gute Bedingungen dann lösen sich viele Probleme in Luft auf und das 560er wird Dir richtig
Spaß bringen,...zumal Deine Peripherie ziemlich gut ist.
So wie ich Deine Fotografie bisher kenne hast Du dich eher im Bereich der "normalen Fotografie" aufgehalten,das Fotografieren in den Extremen,ob Macro, Wildlife oder Astro ist immer
ein Fotografieren im Grenzbereich und braucht etwas Zeit bis man die härteren Spielregeln verinnerlicht hat.
ich hoffe mein Telegrammstil war nicht zu verwirrend und ich wünsche Dir viel Freude mit dem tollen Glas
beste Grüße
Bernd