Am Beispiel der bekannten Andromeda-Galaxie (M31) wollte ich einmal die fotografischen Möglichkeiten mit kleiner Ausrüstung ausloten.
Für diesen Test habe ich meine Pentax K-3II mit dem Samyang 2,0/135mm bestückt und zur Nachführung den Astrotracer benutzt. Die Möglichkeiten mit solch einer "Minimalaustattung" werden oft verkannt und von daher möchte ich Euch in diesem Thread vom Gegenteil überzeugen.
Bevor sich in der Beobachtungsnacht dichter Nebel bildete, hatte ich für ca. eine Stunde einen sehr transparenten Himmel. Nach der Kalibrierung des kamerainternen Kompasses und der exakten Fokussierung des Objektivs (bei F=2,0 extrem wichtig), habe ich zunächst eine Sequenz von 30 Aufnahmen (Lights) mit ISO1600 und 30s Belichtungszeit erstellt. Nachdem mir die Sternabbildung recht brauchbar erschienen, habe ich auf 60s Belichtungszeit erhöht und noch einmal 10 Aufnahmen mit ISO800 nachgelegt.
Gleich anschließend, habe ich je eine Serie von 20 Dark-Aufnahmen (das sind Aufnahmen mit abgedeckter Optik) mit ISO800 und ISO1600, bei identischer Belichtungszeit der Lights belichtet. Diese sollten bei gleicher Sensortemperatur erstellt werden, um damit später in der Bildverarbeitung hauptsächlich das Dunkelrauschen des Sensors zu eliminieren.
Da man in der sog. Deep-Sky-Fotografie in der Regel sehr nah am Limit der Hintergrundhelligkeit arbeitet, sollte man in jedem Fall auch noch Flat-Aufnahmen erstellen. Dabei wird die Kamera mit dem verwendeten Aufnahmeobjektiv, bei gleicher Blende und Fokuseinstellung wie bei den Lights, auf eine gleichmäßig beleuchtete Fläche gerichtet und nun ebenfalls eine Serie von Aufnahmen belichtet. Das Histogramm sollte dabei das Maximum im oberen, d.h. rechten Bereich haben, jedoch auf gar keinen Fall eine Überbelichtung aufweisen. Flat-Aufnahmen, wie schon der Name sagt, ebnen später in der Bildbearbeitung den Hintergrund und beseitigen z.B. die Vignettierung der Optik.
Hat man alle Dateien beisammen, werden die Stacks (Stapel) zu einem korrigierten Gesamtbild reduziert. Programme wie z.B. Deep Sky Stacker oder Fitswork können dies automatisch erledigen. Ich verwende AstroArt, weil ich mit diesem Programm nicht nur wesentliche Bildbearbeitungsschritte erledigen, sondern auch meine Astro- und Guidingkamera, sowie die Teleskopnachführung steuern kann.
Informationen und Tutorials zum Erstellen und zur Bearbeitung von Astroaufnahmen kann man im Internet in großer Anzahl finden und ich möchte in diesem Thread nicht näher darauf eingehen.
Ziel war es lediglich, Euch die Möglichkeiten aufzuzeigen, die uns PENTAX-Fotografen mit dem Astrotracer an die Hand gegeben werden. Ohne eine motorische Nachführung wäre ein solches Bildergebnis sicherlich nicht möglich.
Doch schaut und beurteilt selbst. Vielleicht kann ich den einen oder anderen von Euch zur Nachahmung animieren.
Hinweis:
Die nachstehende Aufnahme ist ein Crop (ca. 50%), da ich das Objekt nicht für jede Aufnahme neu zentriert habe und somit, bedingt durch die Erdrotation, ein Versatz von Bild zu Bild in der Serie entsteht. Beim anschließenden Stacking der Bilder fallen dann zwangsläufig größere Teile des Bildrandes weg.
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