Hallo Zusammen!
Zum Osterwochenende war ich traditionell wieder in der Lausitz. Dort ist ein seit Jahrhunderten gepflegter Brauch das Osterreiten. In vorchristlicher Zeit ritten die Landmänner um die Saaten und baten um gute Ernte. Im 10/11. Jhd. wurde dieser heidnische Brauch umgewandelt in die Verkündung der Auferstehung Jesus Christus.
Die größte Prozession findet zwischen Wittichenau und Ralbitz statt. Die ist auch sehr (zu) gut besucht. Ich habe mir seit einigen Jahren daher Radibor zum Ziel meiner Fototour genommen. Dort finden zwei Prozessionen statt: Zwischen Radibor und Storcha und zwischen Bautzen und Radibor. Dieses Jahr habe ich den Ausritt der Radiborer Reiter und den Einzug der Bautzener gesehen. Die Radiborer hatten immerhin über 120 Reiter und Pferde. Aber auch die Bautzener waren über 60 Reiter. Es ist beeindruckend!
Und man steht als Deutscher fasziniert, wenn der sorbische Gesang Gesang der Osterbotschaft sich über den ganzen Zug erstreckt.
Der Ablauf ist so, dass die Reiter sich auf dem Dorfplatz sammeln und ihn dabei mehrfach umrunden. Immer neue Reiter reihen sich ein, bis alle versammelt sind.

Das dauert schon ca. 20 Minuten. Dann zieht der Zug in Zweierreihe zur Kirche um die Fahnen und Statuen entgegen zu nehmen.



Dreimal wird die Kirche umrundet und dann macht man sich auf den Weg ins Nachbardorf um den Nachbarn die frohe Botschaft zu überbringen.

Kaum sind die Radiborer weg, kommen von Süden die Bautzener Reiter.

Und die ruhen sich bei Gastfamilien über Mittag aus, bevor es am Nachmittag zurück geht.
