So, hier war schon lange nichts mehr los, aber aufgrund anderer Diskussionen um mögliche Nachfolger für Lightroom kam die Steuerung über MIDI-Controller wieder auf den Tisch.
In dem Zusammenhang möchte ich meinen MIDI-Controller mal kurz vorstellen, der aus meiner Sicht für Lightroom aus mehreren Gründen doch recht genial ist:
- Er nimmt auf dem Schreibtisch wenig Platz weg, ist auch schön flach
- Obwohl er nur 6 Drehregler hat, sind diese immerhin endlos drehbar, weshalb man den aktuell eingestellten Wert eines Parameters direkt aufgreift und positiv oder negativ verändert. Die 6 Regler sind in der Anordnung 3x2 platziert, was die blinde Orientierung sehr vereinfacht. Andere Controller haben oft 8 Regler in einer Reihe. Da müsste ich immer mal wieder schauen, welchen ich denn nun drehen will... Ach ja: 8 Regler wären ideal, da in Lightroom nun einmal so viele Farbregler zur Verfügung stehen. Ich habe einfach die beiden "letzten" Farben nicht auf dem Controller belegt. Das sind "Purple" und "Magenta". In der Praxis brauche ich die beiden extrem selten, wie sich gezeigt hat. Sie fehlen mir also bei 98% der Arbeit nicht.
- Obwohl ich erst dachte, ich bräuchte eher mehr Regler und weniger Tasten, so hat sich das in der Praxis nicht so bestätigt. Ich benutze die Pads (Tasten) mindestens genau so viel...
- Die relativ großen Pads lassen sich dann auch blind sehr gut bedienen
- Ach ja: obwohl es Dehaze in der Version 6 als Nicht-Abo-Version nicht gibt, kann man es über ein MIDI-Mapping dennoch erreichen. Das habe ich natürlich gern eingebaut!
Ok, ein Bild von meinem Controller hatte ich schon mal in einer anderen Diskussion (
) gezeigt, binde es aber gerne hier noch einmal ein:

Wie man hoffentlich sehen kann, steht er auf einer Neopren-Hülle...
Nun aber zur Frage der Belegung: wie geht das, dass ich mit nur 6 Drehreglern glücklich sein kann?
Ganz einfach: die sind in vielen Situationen identisch belegt und somit muss ich nicht hunderte von Presets und Bedienelementen auswendig lernen oder ständig nachschauen. Mittlerweile haben die Regler auch alle einen kleinen farbigen Punkt aufgeklebt bekommen, sodass die Farben für Hue, Saturation, Luminance und B&W-Mix schnell zu finden sind. Hier mal ein paar Grafiken, die das Bedienkonzept erklären:





Ganz kurz noch ein paar schriftliche Erklärungen:
- Die obere Reihe der Pads dient dazu, verschiedene Belegungen der anderen Pads auszuwählen. Dabei sind die drei ersten Modi für das Develop-Modul in LR reserviert. Die beiden mittleren Zeilen der Pads haben dabei jeweils unterschiedliche Funktionen. Die vierte Pad-Zeile ist dabei jeweils konstant, was auch sinnvoll ist.
Der vierte Modus ist für das Library-Modul gemacht und hat auch in der letzten Zeile bis auf "Undo" andere Funktionen. - Die Develop-Modi sind so angeordnet, wie ich üblicherweise an die Bildbearbeitung heran gehe. Dank der MIDI-Pads kann ich die grundsätzliche Farbgebung mit Hilfe der Kameraprofile für meine K-3 II schnell erreichen und einfach mal durchprobieren, bevor ich versuche, irgendwie anders die Farben zu korrigieren. Das macht eine Menge aus! Außerdem ist dort auch der Weißabgleich schnell gemacht - entweder mit zwei üblichen Einstellungen, durch Aufruf des "Pickers" oder auch wieder zurück zum Abgleich, den die Kamera ermittelt hatte.
- Der zweite Modus erklärt sich hoffentlich selbst: mit den ersten drei Pads der zweiten Zeile wechsele ich schnell die Belegung der Drehregler für die grundsätzlichen Belichtungseinstellungen und Vignetting. Die dritte Zeile der Pads ändert die Drehregler für die Farbeinstellung, wobei deren Farbzuordnung wie bereits beschrieben konstant bleibt. Damit regele ich Hue, Saturation, Luminance und B&W-Mix.
- Der dritte Develop-Modus gibt hauptsächlich schnellen Zugriff auf Werkzeuge und passt dazu dann auch die Drehregler entsprechend sinnvoll an.
- Der Library-Modus sollte sich selbst erklären und hat keine Belegung für die Drehregler. Ich benutze ihn auch fast nie...
So, die Konfigurationsdetails kann ich bei Bedarf gerne teilen. Bitte einfach hier melden. Ansonsten wollte ich mit diesem Beitrag einfach mal einen Einblick in meine Konfiguration geben, die dem ein oder anderen vielleicht als Inspiration dient oder ihm hilft, sich für den besten MIDI-Controller für seine Vorgehensweise entscheiden zu können. Noch Fragen?
