Hallo Ernst,
danke für deine Rückmeldung. Ich hatte schon angenommen, es käme gar keine Reaktion mehr...

Ernst hat geschrieben:
Software Kalibrierung: Korrigiert über die Grafikkarte, die Ergebnisse auf dem Monitor
Hardware Kalibrierung: Korrektur erfolgt direkt in der Elektronik d.h. der Farbsteuerung des Monitors
dies ist bedeutend genauer, weniger Fehleranfällig
...und aufgrund einer Software-Kalibrierung verkleinert sich nochmal der verfügbare Farbraum, was bei einer Hardware-Kalibrierung nicht der Fall ist. Da kommt es aber sicher auch auf den jeweiligen Monitor an, in welchen Grenzen der die Farben darstellen kann...
Zitat:
[...]
hat dein Bild sRGB Farbraum und auch deine Software kann diesen Farbraum darstellen, so zeigt ein AdobeRGB Monitor
auch nur den sRGB Farbraum an.
Ok, aber hier ist das Problem: die meisten Programme unter Windows können das eben nicht. Entsprechend wird ein sRGB-Rot auf einem Wide-Gamut-Monitor als viel zu knalliges/gesättigtes Rot dargestellt. Der sRGB-Farbraum wird auf den größeren (Adobe RGB) gestreckt. Passiert bei den meisten Browsern etc...
Zitat:
Hat nun deine Anzeige Software kein Farbmanagement bzw. kennt dein Farbprofil einfach nicht, dann ist es schlicht weg wurscht ob nun eine Software oder Hardware Kalibrierung besteht.
Ok, generell richtig, solange wir davon sprechen, dass die Software den erweiterten Farbraum nicht kennt. Hier meine Annahmen:
1) wenn die Software den Farbraum des Monitors nicht kennt und berücksichtigt, dann kommt es zu dieser Streckung des Farbraums bei sRGB auf einem Adobe-RGB-Monitor.
2) wenn es darum geht, sRGB anzuzeigen auf einem kalibrierten Monitor, dann macht es einen Unterschied, ob ich Software- oder Hardware-Kalibrierung nutze: bei Software-Kalibrierung muss die Software Farbmanagement berücksichtigen und die Farben gemäß Farb-Profil (*.icm-Datei) ausgeben. Programme wir FastStone Image Viewer machen/können das nicht und deshalb kommt das Bild am Monitor an, so als gäbe es gar keine Software-Kalibrierung. Anders sollte dies bei einem harware-kalibrierten Monitor sein: im Windows-System wäre dann als Farbpprofil das Standard-sRGB eingestellt und der Monitor bekommt die normalen sRGB-Daten, die er dank seiner eigenen Kalibrierung korrekt darstellen kann. Ich würde also annehmen, dass solche Programme wie FastStone dann auch korrekte Farben anzeigen.
Zitat:
Einfaches Beispiel: LightRoom hat in der Grundeinstellung einen komplett anderen Farbraum, (ähnl ProPhoto) lässt Du z.B. ein Portrait mit diesem Farbraum in IrfanView anzeigen, dann haben die Gesichter einen Grünstich.
Somit ist das Farbprofil im Bild ein reines Ausgabeprofil.
Lightroom's Develop-Modul benutzt ProPhoto RGB, während alle anderen Module in LR "Adobe RGB" benutzen, was ein deutlich kleinerer Farbraum ist. Das mit dem Grünstich verstehe ich nicht ganz. Immerhin musst du das Bild ja erst einmal aus LR exportieren. Dabei wird es in deinem Beispiel vermutlich als JPG mit dem sRGB-Farbraum exportiert. Mit Hilfe von Soft Proofing könntest du schauen, was bei der Konvertierung in sRGB heraus kommt und ob es Gamut-Warnungen gibt. Falls ja, dann kann/sollte man die beheben, sonst macht LR automatisch irgendwas, irgend eine Stauchung des Farbraums, um auf sRGB zu kommen. Das kann dann zu einem Farbstich führen, der einem nicht gefällt...
Also mein Verständnis ist mittlerweile, dass ich einen Monitor mit Wide-Gamut wählen würde, der allerdings eine sRGB-Simulation haben sollte (haben nicht alle). Dann könnte ich in der Regel mit sRGB arbeiten und dank der Hardware-Kalibrierung auch farbkorrekt. Und zwar farbkorrekt unabhängig davon, ob meine Programme Farb-Management können oder nicht. Bei Bedarf könnte ich auch Adobe-RGB umschalten, um den erweiterten Farbraum zu sehen, den meine RAWs haben...