Ernst hat geschrieben:
mein Tenor war ja ein Bild mit anderem Farbraum als sRGB anzeigen zu lassen, und mit einer Software die diesen Farbraum nicht kennt.
Also exportiert man zum Bleistift ein Bild aus LR in ein JPG oder was auch immer, mit dem ProPhoto Farbraum dann kommt
da etwas seltsames raus dabei.
Und das hat in erster Linie nichts mit dem Monitor zu tun, sondern mit der Anzeige Software.
Es nützt dir demnach ein AdobeRGB Farbraum im Monitor nix wenn deine Software nicht mitmacht
und auch eine Ausgabe in sRGB sollte auf einem korrekt justierten Adobe Monitor einfach nur
sRGB anzeigen und nicht mehr und nicht weniger.
Ok, das ist nochmal ein ganz anderes Thema. Ich bin da bei einem viel einfacheren Szenario: Endergebnis in der Regel sRGB, weil ich die Bilder dann auch anderen Menschen zur Verfügung stellen will. Bei mir geht es also nicht darum, "exotische" Farbräume zu verwenden, die die meisten anderen auf ihren Geräten eh nicht so anschauen können wie von mir geplant.
Und wenn man über sRGB spricht, dann sieht das gleich ganz anders aus. Einen anderen Farbraum würde ich nur wählen, wenn ich das Bild für andere Verwendungszwecke wie z. B. zum Druck weiter geben würde. Aber ich habe derzeit einen Monitor, der nur sRGB schafft, also ist das auch kein Thema.
Ernst hat geschrieben:
Mal ganz provokativ gefragt wer braucht denn eigentlich genauste Farbanzeigen?
Müssen wirklich alle farbverbindlich an ihren Kunden das legendäre Ferrari Rot abliefern, oder
war Tante Erna der ausschlaggebende Punkt, weil ihr geblümtes Kleid beim Ausdruck auf dem heimischen
59€ Tintenpinkler nicht ganz so ihrem Farbgusto entsprach?
Steht jetzt allen Ernstes (kein Wortspiel) die Frage im Raum, warum es für jemanden, der Bilder bearbeitet, wichtig ist, eine möglichst korrekte Anzeige zu haben? Das sollte eher in einer anderen Diskussion geschehen, führt aber oftmals auch zu keiner Einigung zum Thema.
Zitat:
Ich bin durchaus ein Befürworter einer Monitorkalibrierung, die Geräte sind ja auch mittlerweile
auch recht preisgünstig geworden, jedoch aller Nachteile einer softwareseitigen Kalibrierung zum trotze,
erlaube ich mir die Frage:
benötigt ein Hobbyfotograf wirklich Hardwarekalibrierbare Monitore?
Irgendwie klingt es für mich so, als würde "Hardwarekalibrierung" zwangsweise als "bessere Kalibrierung" verstanden. Das kann der Fall sein, muss aber nicht. In erster Linie halte ich sie für vorteilhaft, weil man nicht in der Wahl der Software eingeschränkt wird. Ich bin zum Beispiel ein großer Freund von FastStone Image Viewer und finde es schade, dass ich seit meiner Software-Kalibration damit meine Bilder nicht mehr "korrekt" betrachten kann. Auch andere Programme und vor allem auch Web-Browser haben große Probleme mit Farbprofilen. FireFox will ich nicht nur deshalb benutzen, weil es das kann. Ich möchte einfach in der Hinsicht unabhängig sein. Darin sehe ich den Hauptvorteil einer Hardware-Kalibrierung.
Zitat:
Kein Thema wenn jemand farbverbindlich arbeiten muss.
definitiv haben hardwarekalibrierbare Monitore dadurch das sie in einer anderen Preisklasse
agieren, auch den Vorteil sie zeigen weitaus höhere Kontrasteumfänge etc. an
Wenn man sich Geräte wie die vorher genannten - BenQ und ViewSonic - anschaut, dann stimmt das so nicht. Sie sind nicht besonders teuer im Vergleich zu anderen, ähnlich guten Monitoren, haben aber die Option einer Hardware-Kalibrierung.
Zitat:
Nun haben wir einen schönen Hardwarekalibrierbaren Monitor und was machen wir dann mit den Bildern?
Konvertieren sie wieder vom AdobeRGB runter auf sRGB, weil ganz einfach (fast) keiner etwas anderes
belichtet?
Dienstleister die z.B. Durst Lambda-Belichter möchten die Fotos in sRGB bzw. wandeln sie um.
Dann noch etwas zu den 8bit von JPG
Hier die Frage was sieht denn unsere Auge von diesen 8bit überhaupt?
Sieht jeder von den 256 möglichen Graustufen jede einzelne Stufe?
Kann das jeder Monitor bei euch auf dem Schreibtisch jede einzelne Stufe auch darstellen ?
(Nein - dann vielleicht doch mal kalibrieren :-)
Wie oben schon gesagt: die Frage, warum überhaupt kalibrieren, würde ich hier nicht diskutieren wollen. Es ist kurz gesagt wie beim Abmischen von Musik: natürlich hören die meisten Leute Musik auf eher minderwertigen Geräten. Diese Geräte lassen bestimmte Frequenzbereiche komplett weg, überbetonen dafür andere. Wenn ich als Audio-Ingenieur nun aber keine Möglichkeit habe, einen relativ neutralen Mix herzustellen und selbst nicht höre, dass ich die Bässe schon viel zu laut gemacht habe, weil meine Anlage sie nicht korrekt reproduziert, dann wummert es bei jemandem mit Extra-Bass nur noch. Gleiches gilt für Mitten und Höhen... Bei Bildern ist es im Prinzip genau so: wenn ich nicht sehe, ob das Bild übersättigt ist oder zu dunkel oder zu hell oder bestimmte Farbtöne nicht passen, dann wird es auch bei anderen nicht passen können. Daher benötigt man eine "möglichst" neutrale Wiedergabe. Und ja: die Elemente in deinem Testbild sehe ich fast vollständig. Was ich nicht sehen kann, wird daher kommen, dass mein aktueller Monitor trotz Kalibrierung nur knapp 90% des sRGB-Farbraums anzeigen kann. Innerhalb dessen aber ziemlich korrekt.
